Die Dominanz von Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard bei der Tour de France wird laut Alberto Contador noch "mindestens drei Jahre" andauern

Radsport
Freitag, 04 Juli 2025 um 17:00
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Seit fünf Jahren teilen sich Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard das höchste Podium der Tour de France – und auch 2025 erwarten viele einen Zweikampf zwischen den beiden Superstars um das Maillot Jaune. Doch wie lange bleibt das Duopol an der Spitze der Gesamtwertung bestehen?
Für Alberto Contador, selbst zweimaliger Toursieger, ist klar: Pogacar und Vingegaard bleiben vorerst das Maß der Dinge. „Ich denke, dass diese Dominanz noch etwas anhalten wird – mindestens drei Jahre“, erklärt er im Gespräch mit der spanischen Zeitung AS. „Darüber hinaus würde ich nicht gehen, denn wir sehen eine neue Generation, die sich schnell entwickelt und ständig die Grenzen verschiebt.“

Pogacar der Favorit – Vingegaard der Perfektionist

Für die diesjährige Ausgabe sieht Contador einen klaren Favoriten – und es ist nicht Vingegaard. „Was wir bisher gesehen haben, spricht für Pogacar“, so der 41-Jährige. „Aber Jonas ist ein Fahrer, der genau weiß, wie man die Tour gewinnt. Er war zweimal Erster, zweimal Zweiter. Er ist methodisch, detailversessen und verliert nie den Fokus – ein harter Gegner.“
Die größten Herausforderer bleiben Remco Evenepoel und Primoz Roglic. Doch laut Contador trennt sie noch ein Leistungsniveau vom Spitzenduo. „Auf dem Papier sind Pogacar und Vingegaard klar besser. Natürlich müssen wir sehen, wie sich das Rennen entwickelt – aber sie sind die zwei, die es zu schlagen gilt. Pogacar hat für mich aktuell einen leichten Vorsprung.“

Almeida als mögliche Überraschung

Ein Fahrer, dem Contador zutraut, das Zweiklassensystem an der Tour-Spitze zu durchbrechen, ist João Almeida. Der Portugiese zeigte bei der Tour de Suisse starke Form, spielt bei UAE Team Emirates jedoch traditionell eine Helferrolle für Pogacar. „Wir wissen noch nicht, wozu er in der Lage ist, wenn er selbst Kapitän wäre“, sagt Contador. „Er ist reif, konstant und befindet sich in einer starken Phase. Aber man muss ihm die Gelegenheit geben.“
Er verweist auf Parallelen zu Adam Yates, der 2023 als Pogacars Edelhelfer aufs Tour-Podium fuhr. „Wenn Pogacar und Vingegaard nicht fahren würden, wäre Almeida ein klarer Kandidat für den Gesamtsieg – vor allem beim Giro oder der Vuelta.“

Die Tour als Lebenstraum

Für Contador bleibt die Tour de France das ultimative Ziel eines Radprofis. „Ich habe von Kindesbeinen an nur an die Tour gedacht – nicht an Klassiker, nicht an Weltmeisterschaften, nicht mal an den Giro oder die Vuelta“, sagt er rückblickend. „Sie war meine Obsession. Und sie zu gewinnen, ist das Wichtigste, was ich in meiner Karriere erreicht habe.“
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