In der Sprache der Zahlen war Pavel Sivakovs Saison 2025 nicht viel schlechter als die vorherige. Der Franzose mit russischen Wurzeln wird jedoch kaum mit Stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken. Zwar rahmten solide Auftritte zu Beginn und gegen Ende seine Saison, doch bei den für ihn wichtigsten Rennen lieferte der 28-Jährige nicht ab. Das will er 2026 nicht noch einmal zulassen.
„Es war eine gemischte Saison“, sagt Sivakov offen im Interview mit
Cyclism'Actu. „Ich bin wirklich gut gestartet. Dann bin ich an den letzten beiden Tagen der Ruta del Sol krank geworden. Und da war es: Ich war hochmotiviert weiterzumachen, bin aber in einen Zustand chronischer Müdigkeit gerutscht und habe jedes Mal versucht, wieder in Form zu kommen, ohne mir genug Zeit zur Erholung zu geben.“
Die Folge: Sivakov schleppte sich durch Frühling und Sommer und fand erst im Herbstblock wieder zu sich. Es gab zweite Plätze beim GP Québec und beim Giro del Veneto sowie eine Top-10 bei den Europameisterschaften. „Ich hatte ein paar gute Resultate und habe ordentlich abgeschlossen“, zieht er Bilanz.
Besonders frustrierte ihn die fehlende Form bei der Tour de France, wo er das Gefühl hatte, Leader
Tadej Pogacar kaum helfen zu können: „Es geht eher um den Leistungsdruck bei mir. Das ist normal; ich hatte höhere Erwartungen, als ich am Ende erfüllt habe. Klar, an der Seite von Tadej musst du top sein. Es gibt Druck, aber der liegt vor allem auf ihm. Ich war nicht auf dem Niveau, aber zum Glück ist unser Team so stark, dass sie mir den Tag gerettet haben.“
Blick nach vorn auf 2026
Sivakovs aktueller Vertrag bei
UAE Team Emirates - XRG läuft Ende 2026 aus. Der Ex-Fahrer der INEOS Grenadiers dürfte 2027 kaum Probleme haben, ein Team zu finden. Vielleicht muss er das aber gar nicht, denn das Verhältnis bei UAE scheint sehr gut zu sein.
„Das Team ist zufrieden, und ich bin es im Team auch. Die Zeit wird es zeigen. Im Moment ist nichts finalisiert, nichts unterschrieben, aber wir sind im Gespräch und ich denke, es läuft auf beiden Seiten sehr gut“, sagt er über die Vertragsverlängerung.
Pavel Sivakov und Isaac del Toro auf dem Podium des Giro del Veneto
Seixas ist Pogacar in manchem ähnlich
Auch wenn Sivakov nicht immer für Frankreich fuhr, ist er inzwischen fester Bestandteil der Équipe tricolore, in der Youngster
Paul Seixas sich zu einer künftigen Führungsfigur entwickelt. Das zeigte sich bereits bei den Europameisterschaften, wo
der 19-Jährige aufs Podium kletterte und nur den Phänomenen Tadej Pogacar und Remco Evenepoel den Vortritt lassen musste. In diesem Rennen war Sivakov als Achter zweitbester Franzose.
Der Vergleich zwischen Seixas und Pogacar drängt sich auf, und Sivakov kann beide verbinden, da er 2025 mit beiden fuhr.
„Ich finde, beide haben diesen entspannten, spielerischen Zugang zum Radsport. Sie haben einfach Spaß“, benennt Sivakov die größte Gemeinsamkeit. „Man sieht manchmal sehr junge Fahrer, die extrem akribisch sind und jedes Gramm Teig abwiegen. Paul hingegen ist extrem professionell und intelligent, aber er hat auch Freude am Fahren, liebt den Wettkampf und nimmt sich selbst nicht zu ernst.“