Ohne Team unterwegs – Biniam Girmay sprintet auf Rang zwei in Lille

2025 ist für Biniam Girmay eine Saison geprägt von zweiten Plätzen – und die erste Etappe der Tour de France hat seinen Fluch nicht durchbrochen. In einer viel spannenderen Etappe als erwartet unterlag der Titelverteidiger des Grünen Trikots seinem Vorgänger Jasper Philipsen.

„Ich bin irgendwie zufrieden mit meinem zweiten Platz, aber auch ein bisschen sauer. Es ist nicht schön, so eine gute Chance auf das Gelbe Trikot zu verpassen. Das Weiße Trikot ist ein schöner Trost, vor allem in meinem letzten Jahr, in dem ich dafür kämpfe – aber ich muss zugeben, dass für mich das Grüne Trikot das wichtigste bei der Tour de France ist“, sagte der Eritreer nach der Etappe.

Die Spannung im Peloton war von den ersten Kilometern an spürbar, erklärt Girmay: „Viele waren von Anfang an super nervös wegen des Windes. Ich war mir sicher, dass sich das Feld irgendwann teilen würde.“

Sein Bauchgefühl bewahrheitete sich. „Ich habe versucht, mir eine gute Position zu sichern, falls etwas passiert, und das ist mir gelungen, als die echte Abspaltung kam.“

Leider stand der Intermarché-Wanty-Sprinter in der Spitzengruppe isoliert da, da keiner seiner Teamkollegen so aufmerksam war wie er. „Ich musste leider alles allein machen und viel Energie investieren, weil ich keine Teamkollegen bei mir hatte – und das habe ich gemerkt.“

Der Vorteil in der Zahl zeigte sich deutlich in Lille. Während Philipsen mit fast voller Unterstützung perfekt positioniert wurde, wurde Girmay hinter seinem belgischen Gegner an der Absperrung eingeklemmt und musste sich mit Platz zwei begnügen.

„Trotzdem bin ich super zufrieden mit meiner Form, denn ich konnte mich von Anfang bis Ende wohlfühlen. Ich bin jetzt müde, aber morgen gibt es eine neue gute Chance für mich. Ich bin hier, um Etappen zu gewinnen, und ich werde versuchen, so schnell wie möglich eine zu holen.“