Tadej Pogacar gilt für so gut wie jeden als Topfavorit auf den
Tour de France Sieg.
Doch einer könnte dem amtierenden Weltmeister noch einen Strich durch die Rechnung machen:
Jonas Vingegaard – der Gewinner von 2022 und 2023.
Vincenzo Nibali, selbst Tour-Sieger von 2014, weiß nur zu gut, wie es ist, alle Prognosen zu übertreffen – sein Triumph vor elf Jahren war eine echte Sensation.
Wenn er heute auf die beiden großen Favoriten blickt, sieht er Pogačar weiterhin ganz vorn, aber auch Vingegaard traut er absolut alles zu.
„Auf einer Skala von 1 bis 10 bekommt Pogačar eine glatte 10. Aber was die Tour betrifft, ist Vingegaard mit einer 9 nicht weit dahinter“, betont der ehemalige Toursieger Vincenzo Nibali
im Gespräch mit La Gazzetta dello Sport.Während Pogacar das ganze Jahr über mit Siegen glänzt – hier, dort, überall –, geht Vingegaard deutlich gezielter vor. Sein Fokus liegt voll auf dem Etappenrennsport. Doch Nibali weiß: Der Kapitän von Visma | Lease a Bike blüht bei der Tour auf.
„Vingegaard kann sich bei der Tour verwandeln. Sie ist sein Mittelpunkt – und genau dort zeigt er stets sein bestes Gesicht“, unterstreicht der Italiener.
Auch das Streckenprofil der Tour 2025 dürfte Vingegaard entgegenkommen. Ohne große Bergetappen in der ersten Woche, die Pogačar zu frühen Attacken reizen könnten, kann der Däne allmählich in den Rennrhythmus finden, bevor es im Süden ernst wird mit den langen Anstiegen.
Nibali ist überzeugt, dass der Däne dort glänzen wird:
„Ein Aspekt wird oft übersehen: die Schwierigkeit der Strecke – 50.000 Höhenmeter, fünf Bergankünfte. Das ist genau das Terrain, auf dem Vingegaard sich wohlfühlt“, lautet seine Einschätzung.
Und dass Vingegaard bereit ist, zeigte sich gleich zum Auftakt: Zusammen mit Pogacar und Enric Mas nahm er dem Rest des Feldes bereits am ersten Tag 39 Sekunden ab – und das auf einer Etappe, die eigentlich im Massensprint enden sollte.
Wenn die nächsten drei Wochen so weitergehen, steht uns eine spektakuläre Tour bevor!