Das Training hat sich im Profiradsport in den letzten Jahren erheblich verändert und zu deutlich besseren Leistungen geführt. Das UAE Team Emirates – XRG zählt zu den Vorreitern dieser Entwicklung. Rune Herregodts, der sich dem Team der Emirate angeschlossen hat, berichtet, wie anspruchsvoll seine neuen Trainingseinheiten geworden sind und warum er nicht mehr mit seinen früheren Trainingspartnern mithalten kann.
"Ich musste lange überlegen", gab Herregodts in einem Interview mit Het Nieuwsblad zu. "Das Angebot hat mich natürlich sehr geschmeichelt, aber ich wollte Intermarché-Wanty nicht unbedingt verlassen. Es gab nur wenige Teams, für die ich diesen Schritt gemacht hätte. Doch wenn das beste Team der Welt mit einem überzeugenden Projekt anklopft, ist die Entscheidung klar."
Nach dem Erfolg der Verpflichtungen von Fahrern wie Mikkel Bjerg und Nils Politt, die Tadej Pogacar bei flachen Etappen und Rundfahrten unterstützen, hat das Team in diesem Winter ähnliche Fahrer priorisiert. Neben Herregodts verpflichteten sie Florian Vermeersch und Julius Johansen, die ebenfalls für solche Aufgaben vorgesehen sind.
Bereits in den ersten Monaten bei UAE spürte Herregodts die Unterschiede im Training. "Unser Ausdauertraining ist härter als bei anderen Teams. Wir fahren oft lange Tempoblöcke oberhalb unseres Grundlagenausdauerbereichs," erklärte er.
Während früher das Training vor allem auf Zeit und Intervalle ausgelegt war, setzen moderne Einheiten verstärkt auf gezielte Intensitäten. Immer mehr Profis konzentrieren sich auf ununterbrochene Belastungen oder längere Tempointervalle. Tadej Pogacars "berühmte" Zone-2-Intervalle illustrieren diesen Ansatz perfekt.
"Das merke ich jetzt deutlich," sagte Herregodts, der inzwischen meist allein trainiert. "Ich fahre oft mit Jenno Berckmoes von Lotto. Aber damit ich sein Tempo halten kann, musste ich eine Regenjacke tragen, die mich 20 Watt kostete. Es ist schlichtweg nicht mehr möglich, mit jedem zu trainieren – nur mit Fahrern, die das nötige Niveau haben."