Die Saison 2025 ist für
Jonas Vingegaard abgeschlossen – und sie war alles andere als enttäuschend. Der Däne sicherte sich den Gesamtsieg bei der Vuelta a España und belegte bei der Tour de France den zweiten Platz hinter dem scheinbar unschlagbaren Tadej Pogacar. Dennoch geriet der Visma-Star in die Kritik. Einige Fans werfen ihm vor, zu selten zu starten und sein enormes Potenzial nicht voll auszuschöpfen.
Doch das könnte sich bald ändern. Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass Vingegaard 2026 erstmals beim Giro d’Italia an den Start gehen könnte – ein Schritt, der sein ohnehin beeindruckendes Palmarès komplettieren würde. Nach Siegen bei der Tour und der Vuelta fehlt ihm nur noch die „Corsa Rosa“, um den Kreis der Grand Tours zu schließen.
Worre fordert mehr Offenheit – auch für die Klassiker
Der frühere Nationaltrainer und Eurosport-Experte Jesper Worre hat sich in dieser Woche klar positioniert. In einer Analyse forderte er Vingegaard auf, seinen Rennkalender zu erweitern und neue Herausforderungen anzunehmen.
„Wenn Vingegaard das Doppel Giro und Tour anstrebt, sollte er auch wieder Lüttich–Bastogne–Lüttich fahren“, erklärte Worre. „Natürlich nur, wenn er es selbst will. Wenn nicht, kann er sich auf die großen Rundfahrten konzentrieren. Aber ich würde es mir wünschen.“
Besonders den Giro sieht Worre als logischen nächsten Schritt: „Jetzt, wo er die beiden anderen Grand Tours gewonnen hat, ist der Giro der natürliche nächste Meilenstein. Und er selbst hat bereits signalisiert, dass er dafür offen ist.“
Jonas Vingegaard denkt an das Doppel Giro d'Italia - Tour de France
Der Sog von Pogacar
Vingegaards strategisches Denken scheint sich tatsächlich verändert zu haben. Bis 2024 galt seine gesamte Planung einzig der Tour de France – mit Ausnahme der Vuelta 2023, bei der er Teamkollege Sepp Kuss den Sieg überließ. Nun plant der Däne offenbar regelmäßige Doppelteilnahmen an Grand Tours.
Sollte Tadej Pogacar ebenfalls beim Giro 2026 starten, wäre das Duell perfekt. Der Slowene hat zwar einen vollen Kalender mit Monumenten wie Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix, doch die Aussicht auf ein weiteres Aufeinandertreffen mit seinem größten Rivalen dürfte auch ihn reizen.
Der Radsport könnte im kommenden Frühjahr also ein seltenes Spektakel erleben: Vingegaard gegen Pogacar – in Rosa statt in Gelb.