Nach dem Rücktritt von Sylvan Adams: „Er hat getan, was das Beste für sein Team war“ – Israel – Premier Tech vollzieht radikale Neuausrichtung

Israel – Premier Tech wird ab 2026 nicht mehr unter israelischer Nationalität antreten und seinen bisherigen Namen ablegen. Der Schritt gilt als unausweichlich, um die Zukunft des Teams zu sichern. Eigentümer Sylvan Adams zieht sich zugleich aus seiner Rolle als Teamchef zurück. Adam Hansen, Vorsitzender der Fahrervereinigung CPA, begrüßte die Entscheidung ausdrücklich.

Die Umstrukturierung folgt auf zwei turbulente Monate, in denen das Team massiver Kritik und Protesten ausgesetzt war – sowohl aus dem Peloton als auch von außen. Nach anhaltenden Demonstrationen während der Vuelta a España, bei denen drei Etappen neutralisiert oder abgesagt wurden, sah sich die Mannschaft zum Handeln gezwungen. Straßenblockaden, Stürze und Sicherheitsbedenken überschatteten die spanische Rundfahrt, während Sponsoren zunehmend Druck ausübten.

Die Botschaft war klar: Sollte das Team seinen Platz auf WorldTour-Ebene behalten wollen, musste es Konsequenzen ziehen. Nachdem Israel – Premier Tech zuletzt auch von mehreren italienischen Klassikern ausgeschlossen worden war, zeichnete sich ab, dass das Problem kein vorübergehendes war. Eine dauerhafte Lösung war nötig, um den Fortbestand der Mannschaft zu sichern.

Adam Hansen äußerte sich gegenüber der BBC und Cyclingnews zu den Entwicklungen. Er erklärte, dass während der Vuelta ernsthaft überlegt worden sei, Fernsehübertragungen zu verkürzen oder ganz zu streichen, um Demonstranten keine Plattform zu bieten. „Ich habe persönlich mit Sylvan Adams in Ruanda gesprochen. Wir haben über alles gesprochen, was bei der Vuelta passiert ist und über die kommenden Rennen“, so Hansen. „Er sagte, dass es nicht fair sei, was die Fahrer durchgemacht haben, und dass er alles tun würde, damit sie ohne Beeinträchtigungen antreten können. Nachdem ich die Nachricht über die Änderungen gelesen hatte, war klar: Er hat sein Wort gehalten. Für die Fahrer ist das sehr gut – sie sind da, um ihren Job zu machen und Rennen zu fahren.“

Wie das Team ab 2026 heißen wird und welche strukturellen Veränderungen noch folgen, bleibt offen. Sicher scheint jedoch, dass die Fahrer und das Personal künftig nicht mehr dem politischen Druck und der öffentlichen Kritik ausgesetzt sein werden, die zuletzt den Alltag prägten. Für CPA-Chef Hansen ist das ein entscheidender Schritt: „Ich glaube einfach, dass er das getan hat, was er für das Beste für sein Team hielt – und das weiß ich zu schätzen.“