„Meine Mutter hat keinen Feigling großgezogen" – Skjelmose kehrt nach schwerem Sturz zurück

Radsport
Freitag, 12 September 2025 um 10:00
skjelmose
Der 24-jährige Däne startete glänzend ins Jahr: Mit starken Auftritten in den Vorbereitungsrennen und seinem größten Triumph beim Amstel Gold Race, wo er sogar die letzten beiden Weltmeister Tadej Pogacar und Remco Evenepoel hinter sich ließ. Nun hofft der Lidl-Trek-Profi bei den kanadischen Klassikern in Québec und Montréal, wieder mit den Besten mithalten zu können.
Doch der Weg dorthin war steinig. Bereits beim Flèche Wallonne kam Skjelmose zu Fall. Zwar blieb er ohne Brüche, doch es dauerte zwei Monate, bis er wieder konkurrenzfähig war. Auch die Tour de France brachte kein Glück: Eine Infektion schwächte ihn im Vorfeld, und in der zweiten Woche wurde er durch ein Straßenhindernis aus dem Rennen gerissen.
Auch beim Maryland Cycling Classic vergangenes Wochenende blieb ihm das Glück nicht hold. Der Halbklassiker bot eigentlich die ideale Vorbereitung für Kanada – doch nach nur 30 Kilometern rutschte Skjelmose in einer Kopfsteinpflasterkurve weg. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er noch, weiterzufahren, musste aber schließlich aufgeben.
In einem Interview mit TV2 Sport gab der Däne jedoch Entwarnung: „Körperlich geht es mir besser, als ich befürchtet hatte. Ich bin kurz spazieren gegangen und habe mir dann gesagt: ,Meine Mutter hat keinen Feigling großgezogen.‘ Also bin ich bereit, am Freitag wieder Rennen zu fahren.“ Beim GP Québec trifft er auf eine Starbesetzung mit Pogacar, Wout van Aert und Biniam Girmay.
Besonders im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in zwei Wochen ist das eine gute Nachricht. Denn mit Jonas Vingegaard (derzeitiger Vuelta-Leader) und Mads Pedersen (fokussiert auf die EM im Einzelzeitfahren) verzichten zwei dänische Aushängeschilder auf den Start in Kigali. Damit lastet die Verantwortung auf Skjelmoses Schultern.
Skjelmose (Mitte) ist einer der wenigen, die behaupten können, dass sie Tadej Pogacar (links) in diesem Jahr beim Amstel Gold Race geschlagen haben
Skjelmose (Mitte) ist einer der wenigen, die behaupten können, dass sie Tadej Pogacar (links) in diesem Jahr beim Amstel Gold Race geschlagen haben
Und der Däne, der sich gerne auf die Werte seiner Mutter beruft, macht deutlich: Mit weniger als einem Podiumsplatz will er sich nicht zufriedengeben. „Wir fahren dorthin, um um Medaillen zu kämpfen – und wir glauben, dass das realistisch ist. Natürlich wollen wir Weltmeister werden, aber das will jeder“, erklärt Skjelmose.
Wie schon in Kanada wartet jedoch das scheinbar unbezwingbare slowenische Phänomen auf ihn. Skjelmose weiß, dass es für einen Sieg gegen Tadej Pogacar – zumal mit Helfern wie Primoz Roglic an seiner Seite – ein perfekter Tag braucht. „Um Pogacar zu schlagen, muss vieles zusammenkommen. Vieles muss in unsere Richtung laufen – und wahrscheinlich auch ein bisschen gegen ihn“, gibt der 24-Jährige zu.
Entsprechend versucht der Lidl-Trek-Profi, die Erwartungen zu zügeln: „Wir fahren dorthin, um aufs Podium zu kommen. Eine Medaille wäre ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis.“ In Abwesenheit von Jonas Vingegaard ist er der unangefochtene dänische Leader. „Das setzt mich unter Druck, aber ich denke, ich bin reif genug, um damit umzugehen. Druck ist ein Privileg.“
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