Remco Evenepoel sollte am Wochenende eigentlich eine Veranstaltung in seiner Heimat ausrichten – doch statt in Belgien stand der Weltmeister von 2022 in den italienischen Bergen. Der Grund: ein Höhentrainingslager zur finalen Vorbereitung auf die entscheidenden Rennen seiner Saison. Seine Eltern waren jedoch bei der Veranstaltung anwesend und sprachen mit den belgischen Medien über die turbulenten letzten Wochen, in denen sich der Transfer des Topstars entschieden hatte.
„Eine anstrengende Zeit liegt hinter uns“ – Familie gibt Einblick
„Es war eine sehr anstrengende Zeit, aber das liegt jetzt hinter uns. Er kann die Saison zu Ende bringen, und wir hoffen, dass dabei etwas Gutes herauskommt. Man hat immer Ziele vor Augen. Dann hofft man natürlich, dass man sie auch erreichen kann. Und dann denke ich, dass man manchmal etwas unternehmen muss“, erklärte seine Mutter Agna gegenüber Sporza.
Der Belgier stand ursprünglich bis 2026 bei Soudal – Quick-Step unter Vertrag, doch Red Bull – BORA – hansgrohe griff zu und kaufte ihn aus dem laufenden Vertrag heraus. Mit im Gepäck: eine massive finanzielle Unterstützung durch den Energydrink-Konzern, der bereits bei Primož Roglič einen ähnlichen Coup gelandet hatte. Für Evenepoel ist der Wechsel eine strategische Entscheidung – mit Blick auf künftige Grand-Tour-Siege und das große Ziel, eines Tages die Tour de France zu gewinnen.
Dankbarkeit für die Vergangenheit, Fokus auf die Zukunft
„Er ist sehr positiv eingestellt, aber wir hatten auch fantastische Jahre bei seinem jetzigen Team. Wir haben Patrick Lefevere viel zu verdanken, denn dort hat er angefangen. Diese fantastischen Jahre dauern noch an, und er hofft, sie erfolgreich abschließen zu können“, so Agna Evenepoel.
Vater und Manager Patrick ergänzte gegenüber VTM Nieuws: „Er war krank, völlig ausgelaugt. Er blieb einen Tag lang bei uns. Es war notwendig, völlig abzuschalten. Das ist typisch für Remco, nicht wahr? Er hat schon einige Rückschläge erlitten. Diese Tour ist ein Übergang, man muss das Blatt wenden und weitermachen.“
Vorbereitung auf WM und Herbstklassiker
Wie schon 2023 setzt Evenepoel auf ein intensives Höhentrainingslager. Direkt im Anschluss steht die Tour of Britain auf dem Plan – als letzte Standortbestimmung vor den Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda. Im Herbst folgen zudem die Europameisterschaften und das italienische Monument Il Lombardia, das er bereits 2022 für sich entscheiden konnte.
Patrick Evenepoel betonte dabei, dass das Transferkapitel sauber abgeschlossen sei: „Es ist für alle klar, dass es unter guten Bedingungen abgeschlossen wurde. Die Saison ist noch nicht zu Ende, und jeder will das Beste daraus machen. Wir sind besonders erleichtert, dass es Remco wieder gut gehen wird. Das ist das Wichtigste: dass er geistig fit genug ist, um es anzupacken.“