Giulio Ciccone: „Ich wusste, dass Del Toro alles geben musste, um die Gesamtwertung zu gewinnen, und das habe ich ausgenutzt"

Radsport
Sonntag, 10 August 2025 um 12:30
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Die Vuelta a Burgos begann für Giulio Ciccone denkbar ungünstig: Auf der Eröffnungsetappe stürzte der Italiener gemeinsam mit Isaac del Toro – der Mexikaner verlor nur wenig Zeit, Ciccone dagegen deutlich mehr. Während Del Toro am Ende die Gesamtwertung gewann, holte sich der Lidl-Trek-Profi am Schlusstag doch noch seinen persönlichen Höhepunkt. Auf dem berühmt-berüchtigten Schlussanstieg zu den Lagunas de Neila ließ er alle Rivalen hinter sich und riss im Ziel jubelnd die Arme hoch.

„Ein großer Test“ – Ciccone zeigt Kämpferqualitäten

„Heute war die härteste Etappe, die ich von Anfang an gewinnen wollte. Es war keine einfache Woche, denn durch den Sturz am ersten Tag und die Hitze fühlte ich mich in den ersten Etappen etwas unwohl. Aber heute war ein wichtiges Ziel für uns; es war ein großer Test, um es mal so zu sagen“, erklärte Ciccone nach der Ziellinie.
Trotz taktischer Vorteile war der 9 %-Anstieg zum Finale in Burgos alles andere als leicht. Der Zweitplatzierte des Giro d’Italia setzte sich in der Schlussphase entscheidend ab, überstand jede Tempoverschärfung und nutzte den letzten Kilometer, um selbst den Angriff zu starten. Es war sein dritter Saisonsieg – und ein Statement kurz vor der Vuelta a España.

Respekt vor starken Gegnern – und Blick nach vorn

„Am Ende war das Ziel, zu gewinnen, und das haben wir geschafft. Ich war vor zwei Tagen (Etappe 3, gewonnen von Léo Bisiaux, Anm. d. Red.) ein wenig enttäuscht, dass ich nicht gewinnen konnte. Heute war ein guter Tag. Ich mag es, mit so starken Fahrern wie Del Toro zu fahren, denn wir haben immer einen Anhaltspunkt. Deshalb ziehe ich es immer vor, sehr starke Gegner zu haben“, so der Italiener weiter.
Der Sturz vom ersten Tag ist inzwischen vergessen. Zwei Wochen vor der Vuelta a España scheint Ciccone in Topform zu sein – und dürfte als Mitfavorit fürs Podium gehandelt werden, sofern er gesund und sturzfrei bleibt.

Taktisches Feingefühl am entscheidenden Tag

Ciccone nutzte am Schlusstag eine günstige Ausgangslage: „Ich wusste heute, dass ich den Vorteil hatte, in der Gesamtwertung nicht gefährlich zu sein, sodass ich eine bessere Chance hatte, die Etappe zu gewinnen. Ich wusste auch, dass Del Toro alles geben musste, um die Gesamtwertung zu sichern – das habe ich ausgenutzt. Aber gegen einen so starken Fahrer ist es immer besser, nicht auf den Sprint zu warten. Also habe ich versucht, alles zu geben, um als Erster ins Ziel zu kommen.“
Mit diesem Erfolg hat Ciccone nicht nur moralisch, sondern auch sportlich eine perfekte Generalprobe für die kommenden Herausforderungen abgeliefert. „Das war eine hervorragende Vorbereitung auf das, was als Nächstes kommt. Jetzt erholen wir uns ein paar Tage, und dann starten wir wieder mit der Motivation, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein“, schloss er.
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