Kolumbien-Rundfahrt 2026 abgesagt: Fehlende Finanzierung stoppt geplante Rückkehr des Etappenrennens in den UCI-Kalender

Radsport
Donnerstag, 30 Oktober 2025 um 17:00
Bernal
Die Kolumbien-Rundfahrt hat in den vergangenen Jahren viel zur Entwicklung des lateinamerikanischen Radsports beigetragen. Doch obwohl eine Rückkehr für 2026 bereits fest eingeplant war und das Rennen offiziell im UCI-Kalender stand, wurde der Traum nun erneut begraben. Den Organisatoren fehlen schlicht die finanziellen Mittel, um das Etappenrennen im kommenden Februar auszurichten.
In einer offiziellen Mitteilung bestätigte das Organisationskomitee das Aus für die Austragung im nächsten Jahr. Zwar war der traditionsreichen Rundfahrt erneut der 2.1-Status im UCI-Kalender zugesichert worden, doch die notwendige Finanzierung in Höhe von rund zehn Milliarden kolumbianischen Pesos – umgerechnet etwa 2,2 Millionen Euro – konnte nicht gesichert werden. Damit fehlen die Ressourcen, um das Rennen unter den geforderten Bedingungen und mit den nötigen Sicherheitsstandards durchzuführen.
Die Verantwortlichen kündigten jedoch an, an einer langfristigen Lösung zu arbeiten. Man wolle die bisherigen Unterstützer und Sponsoren halten, um 2027 einen neuen Anlauf zu starten. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer detaillierten Kostenaufstellung offengelegt, welche finanziellen Herausforderungen eine Austragung mit sich bringt.
Demnach wären allein 1,5 Milliarden Pesos für Flugtransporte aller teilnehmenden WorldTour- und ProTeams sowie weiterer Mannschaften notwendig gewesen. Weitere 2,5 Milliarden sollten für Unterkunft und Verpflegung der Teams während der Renntage aufgebracht werden. 610 Millionen Pesos wären für Transport und Logistik des Personals angefallen, zusätzlich 252 Millionen für Übergepäckgebühren internationaler Teams.
Mehr als vier Milliarden Pesos waren für allgemeine Logistik, Straßensicherheit und technische Infrastruktur veranschlagt. Hinzu kamen 275 Millionen Pesos für Hilfspersonal und 540 Millionen für Preisgelder, Versicherungen, Akkreditierungen und andere organisatorische Posten.
Die Absage unterstreicht ein strukturelles Problem, das auch viele andere UCI-Rennen betrifft: Große Emotionen und spannende TV-Bilder sind nur das sichtbare Ergebnis monatelanger, oft jahrelanger Arbeit im Hintergrund. Ohne stabile finanzielle Basis bleibt selbst ein traditionsreiches Rennen wie die Kolumbien-Rundfahrt ein riskantes Unterfangen – und vorerst Geschichte.
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