„Sonst stirbt der Radsport“ – Arkéa-Manager plädiert für Veränderungen im Sport um seiner selbst willen

Radsport
Donnerstag, 30 Oktober 2025 um 15:45
kevinvauquelin
Arkéa - B&B Hotels sollte in diesem Winter aus der World Tour absteigen, doch das Aus des französischen Teams ist nur das Symptom einer tieferliegenden Krise im internationalen Peloton. Finanziell haben sich einige Mannschaften in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt, während andere Teams, die nicht mithalten können, zunehmend den Anschluss verlieren. Die Folge: Auf höchstem Niveau sind sie kaum noch konkurrenzfähig. Teammanager Emmanuel Hubert gehört zu jenen, die deshalb lautstark Gehaltsobergrenzen fordern, um die wachsende Kluft einzudämmen.
Das UAE Team Emirates - XRG verfügt über ein Jahresbudget von rund 60 Millionen Euro – dreimal so viel wie manche Mannschaften aus den unteren Rängen der World Tour, darunter auch Arkéa. Diese Unterschiede sind gewaltig: Die besten Fahrer des Sports konzentrieren sich in einer kleinen Gruppe von Superteams, und auch die größten Nachwuchstalente zieht es genau dorthin. Eine Entwicklung, die zwar logisch erscheint, aber für jene, die nicht mithalten können, existenzbedrohend ist.
Im Fall von Arkéa betrifft das nicht nur das Herrenteam, sondern auch die Frauenmannschaft und die Nachwuchsprogramme. „Es bricht mir das Herz, vor allem für meine 150 Mitarbeiter. Wir sind eine Familie“, sagte Hubert gegenüber RMC. „Der Radsport leidet unter einem übermäßig exponentiellen Format – mit sehr großen Teams, die das Niveau immer weiter anheben. Vielleicht muss die UCI Gehaltsobergrenzen gesetzlich festlegen. Es muss etwas geschehen, sonst stirbt der Radsport.“
Für Arkéa ist die Zeit nun endgültig abgelaufen. In den vergangenen Jahren versuchte das Team mit Verpflichtungen wie Nairo Quintana und Arnaud Démare, sportlich den Anschluss zu halten. Doch Quintanas Tramadol-Skandal führte zu seiner Entlassung, und Démare kämpfte in den letzten Jahren seiner Karriere vergeblich darum, noch Siege einzufahren. Zwar entdeckte man in Kévin Vauquelin einen aufstrebenden Hoffnungsträger, doch selbst seine starken Leistungen konnten die World-Tour-Lizenz nicht retten – zu stark war die Konkurrenz der aufstrebenden ProTeams.
Monatelang suchte man nach neuen Titelsponsoren, um das Projekt wenigstens auf ProTeam-Niveau fortzusetzen. Doch auch dieser Versuch scheiterte. Mit dem Ende von Arkéa - B&B Hotels verlieren nicht nur Fahrer, sondern auch zahlreiche Mitarbeiter ihre Zukunft im Profiradsport. Zudem wird die geplante Fusion von Intermarché und Lotto dafür sorgen, dass weitere Profis und Betreuer ohne Vertrag dastehen – ein weiteres Zeichen dafür, dass das wirtschaftliche Gefälle im Peloton gefährlich groß geworden ist.
Vauquelin
Trotz der hervorragenden Saison von Kévin Vauquelin ist es Arkéa nicht gelungen, neue Sponsoren zu gewinnen. @Sirotti
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