Ben Healy hat sich mit seiner beherzten Attacke auf der 10. Etappe der
Tour de France nicht nur das Gelbe Trikot erkämpft – er hat auch ein bedeutendes Kapitel irischer Radsportgeschichte aufgeschlagen. Zum ersten Mal seit 1987 trägt damit wieder ein Fahrer aus Irland das Maillot Jaune. Damals war es
Stephen Roche, der nun als Zuschauer und Zeitzeuge die Leistung seines Landsmanns würdigt.
„Was für eine Leistung“, sagte der Tour-Sieger von 1987 gegenüber
Sticky Bottle. „Da gibt es kein Herumreden, da ist kein Glück im Spiel. Es war purer Schweiß, Tränen und Blut. Er hat alles perfekt gemacht.“
Healy attackiert – und schreibt Geschichte
Der 65-jährige Roche weiß genau, was es bedeutet, in Gelb zu fahren. In jenem legendären Jahr 1987 gewann er neben der Tour auch den Giro d’Italia und wurde Weltmeister – ein seltenes Triple, das bis heute nur wenigen gelang. Nun tritt Ben Healy in seine Fußstapfen und reiht sich in die kleine Gruppe irischer Tour-Helden ein.
Healy ist der erste Ire seit 38 Jahren, der das Gelbe Trikot trägt
Auf der 10. Etappe zeigte Healy erneut seine offensive Klasse. Schon zuvor hatte er eine Etappe gewonnen, doch diesmal ging es um mehr: um das Gelbe Trikot. In einem mutigen Solo setzte er sich in den letzten 15 Kilometern von der Spitzengruppe ab und fuhr unbeirrt auf Zeitgewinn. Zwar holte sich Simon Yates den Tagessieg, doch Healy übernahm mit seinem Vorstoß die Führung in der Gesamtwertung.
„Er hat sich jeden Zentimeter der Straße verdient“, betonte Roche. Worte, die Healy nicht nur Ehre machen – sie spiegeln die Wucht einer Leistung wider, die auf ganzer Linie überzeugt hat.