„Juan Ayuso verhält sich wie ein Kind im Spielzeugladen“ – Teamkollegen kritisieren den Spanier bei der Vuelta

Radsport
Dienstag, 02 September 2025 um 10:55
Ayuso
Juan Ayuso sorgt bei der Vuelta a España 2025 für Schlagzeilen – allerdings nicht nur mit sportlichen Glanzmomenten. Nach seinem Sieg aus der Ausreißergruppe auf der 7. Etappe galt der Spanier als rehabilitiert, nachdem er zuvor sieben Minuten auf die Favoriten eingebüßt hatte. Doch anstatt sich in den Dienst von UAE-Teamkollege João Almeida zu stellen, verweigerte Ayuso am Sonntag jede Unterstützung und ließ das Feld schon am Fuß des Schlussanstiegs zurück.
Für Jeroen Vanbelleghem war das ein unverständliches Bild. „Wenn man sieht, was Ayuso am Sonntag getan hat, kann man es nicht fassen. Er fällt aus einer Gruppe von 70 oder 80 Fahrern? Ganz unten!“, sagte der Kommentator in der Kop over Kop-Show. Der Kontrast zu Ayusos starker Leistung zwei Tage zuvor war eklatant. „Er gewinnt eine Etappe im Alleingang, zerstört das halbe Feld – und dann will er am Sonntag seinem Team nicht helfen? Ich dachte immer: netter Kerl. Aber wenn man das sieht …“
Die Hoffnungen, dass Ayuso nach seinem Etappenerfolg ins Mannschaftskonzept zurückfinden würde, erfüllten sich nicht. „Nach dem Sieg dachte ich: Jetzt beginnt das Teamspiel. Aber Ayuso hat Almeida kein Stück geholfen“, so Vanbelleghem.

Almeida allein gelassen

Besonders hart traf es UAE-Leader João Almeida, der am Valdezcaray zwar stark fuhr, im Finale aber jede Unterstützung vermisste. „Ich habe meine Teamkollegen vermisst. Es war niemand da“, klagte der Portugiese nach der 9. Etappe. Auch von der Konkurrenz bekam er keine Hilfe bei der Verfolgung von Jonas Vingegaard.
„Ein guter Ayuso hätte Almeida helfen können. Dann hätte die Etappe einen ganz anderen Verlauf genommen. Es ist auch schade fürs Rennen“, fasste Vanbelleghem zusammen.
Bobbie Traksel fand dafür einen deutlichen Vergleich: „Ayuso ist wie ein Kind im Spielzeugladen, das sein Spielzeug nicht bekommt und sich dann schreiend auf den Boden wirft.“

Diskussion um Konsequenzen

Angesichts des Verhaltens des 22-Jährigen kamen sogar Spekulationen auf, ob das Team ihn am ersten Ruhetag nach Hause schicken sollte. „Das ist sehr schwierig mit Ayuso während der Vuelta“, meinte Vanbelleghem. „Man steht als Team wie ein Idiot da. Er hält sich für den König in einem Reich mit zu vielen Königen – aber dieses Recht hat er nicht.“
Der Unterschied zu Almeida könnte größer kaum sein. „João ist ein Teamplayer. Er arbeitet für Pogacar, wenn es nötig ist. Ayuso dagegen… wenn du weniger als ein Leader bist, dann hilfst du eben. So funktioniert das“, so Vanbelleghem abschließend.
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