Nur wenige Tage nach dem schmerzhaften Sturz auf der ersten Etappe der
Baloise Belgium Tour gibt es für
Jonas Abrahamsen und das Team
Uno-X Mobility einen unerwarteten Hoffnungsschimmer. Die zunächst düsteren Aussichten auf eine Teilnahme an der
Tour de France haben sich durch neue medizinische Erkenntnisse etwas aufgehellt.
Ein CT-Scan, durchgeführt von einem spezialisierten Schulterspezialisten, brachte Klarheit: Der Schlüsselbeinbruch ist weniger gravierend als zunächst befürchtet, eine Operation könnte sogar vermieden werden. „Neue medizinische Beurteilungen haben einen gewissen Optimismus bezüglich Jonas Abrahamsens Schlüsselbeinverletzung gebracht“, teilte das Team mit – ein vorsichtig positives Update, das innerhalb der Mannschaft neue Energie freisetzt.
Derzeit sei es zwar noch immer unwahrscheinlich, dass der norwegische Ausreißkünstler rechtzeitig zum Grand Départ in Lille am 5. Juli wieder fit ist. Doch die Möglichkeit besteht – und das ist mehr, als viele nach dem Sturz erwartet hatten. „Die Chancen sind nach wie vor sehr gering, aber Jonas ist motiviert, alles zu tun, um bereit zu sein, und er wird während seiner Genesung die volle Unterstützung der Mannschaft erhalten“, hieß es weiter.
Abrahamsens Präsenz wäre für Uno-X sportlich wie symbolisch von großer Bedeutung. Mit seinem kämpferischen Stil, der ihn bei der Tour de France 2024 mehrfach in Ausreißergruppen brachte, gilt er als Herzstück der norwegischen Offensive. Sein potenzielles Comeback wirft nun auch Fragen zur Kaderplanung auf – insbesondere in Bezug auf Routinier
Alexander Kristoff.
Der 37-Jährige, der ursprünglich nicht im Tour-Aufgebot stand, galt nach Abrahamsens Ausfall als naheliegende Nachrückoption. Kristoff, der auf seinen 100. Profisieg hinarbeitet, bringt Erfahrung und Sprintstärke – doch sollte Abrahamsen rechtzeitig zurückkehren, muss sich Uno-X entscheiden: Setzt man auf offensive Bergfluchten mit Abrahamsen? Oder auf Sprintchancen mit Kristoff?
Ein taktisches Dilemma – aber eines, das man in Norwegen mit Freude zur Kenntnis nimmt. Denn allein die Aussicht, dass Abrahamsen wieder ins Spiel kommen könnte, ist nach dem ersten Schock ein kleiner Etappensieg.