Die Operation an der Beckenarterie von
Fabio Jakobsen ist erfolgreich verlaufen – wenn auch mit größeren Komplikationen als ursprünglich erwartet. Der niederländische Sprinter des Teams Picnic PostNL muss seine Rückkehr in den Rennbetrieb verschieben. Ein Start bei der
Tour de France 2025 ist ausgeschlossen. Dennoch überwiegt bei Jakobsen die Erleichterung, dass sein Weg zurück in den Spitzensport nun wieder offen ist.
„Die Operation ist gut verlaufen. Jetzt stehen einige Wochen absolute Ruhe an, damit innen und außen alles heilen kann“, schrieb Jakobsen auf Instagram. Dazu postete er ein Bild aus dem Krankenhausbett, den Daumen erhoben, das Lächeln gezeichnet von Erschöpfung – aber auch Hoffnung.
Ursprünglich rechnete man mit einer sechswöchigen Trainingspause, gefolgt von einer vorsichtigen Rehabilitation. Doch im Gespräch mit der niederländischen Zeitung De Telegraaf schilderte der 28-Jährige die wahre Schwere des Eingriffs. „Mir ging es nach der Operation sehr schlecht. Ich fühle mich wie ein alter Opa, aber ich gehe und bewege mich.“
Die Ärzte mussten den gesamten Bauchraum vertikal öffnen, um beide betroffenen Venen zugänglich zu machen. „Sie haben meine Bauchmuskeln von oben nach unten durchtrennt. Normalerweise macht man so einen Eingriff mit kleinen Schnitten, aber bei mir war im Scan nicht genau zu erkennen, was getan werden muss. Deshalb haben sie es auf die altmodische Art gemacht: aufschneiden, reinschauen, handeln“, erklärte Jakobsen.
Die Folge: Die Erholungszeit verlängert sich auf bis zu zwölf Wochen. Vor allem die starke Beanspruchung der Bauchmuskulatur bereitet dem Niederländer Schmerzen. „Meine Beine machen mir nicht so viel aus. Aber der Bauch... das ist heftig. Man muss ihn nach der OP wieder komplett schließen – und wenn man dort starke Muskeln hat, ist das eine echte Herausforderung.“
Klar ist: Die Tour de France wird ohne ihn stattfinden. Das wichtigste Etappenrennen der Welt startet am 5. Juli in Lille – viel zu früh für eine Rückkehr. Stattdessen wird Jakobsen frühestens in vier Wochen zur Nachuntersuchung zurückkehren und dann gemeinsam mit seinem Team einen konkreten Reha-Plan ausarbeiten.
Trotz aller Rückschläge bleibt der Sprinter zuversichtlich: „Man verliert schnell an Kondition, aber ich bin 28, noch jung und fit. Ich weiß, wie es ist, zurückzukommen.“ Die Notwendigkeit der Operation stand für ihn außer Frage: „Ohne diesen Eingriff hätte ich womöglich mit dem Radsport aufhören müssen.“
Für Jakobsen, der 2020 nach einem schweren Sturz bei der Polen-Rundfahrt bereits eine lange Reha durchlebt hat, ist Geduld nichts Neues. Jetzt heißt es: heilen, aufbauen, zurückkommen. Seine Mission: zurück zu alter Stärke – Stück für Stück.