In einer Pressemitteilung auf der offiziellen Website von Soudal–Quick-Step blickte Schachmann auf sein Comeback-Jahr zurück und hob hervor, wie wichtig es für ihn war, Zugehörigkeit und Selbstvertrauen wiederzufinden:
„Ich denke, es war ein gutes Jahr. Ich habe es sehr genossen, wieder in Blau mit dem Wolfpack zu fahren – das hat mich von Anfang an motiviert, als ich meine Saison an der Algarve begonnen habe. Der fünfte Platz in der Gesamtwertung dort hat gezeigt, dass die Beine wieder gut sind und mir direkt Selbstvertrauen für die nächsten Rennen gegeben.“
Eine Krankheit bremste seinen Schwung kurz vor Paris–Nizza – dem Rennen, das er bereits zweimal gewinnen konnte – aber selbst dann blieb Schachmann eine wichtige Teamstütze: „Es war schade, dass ich vor Paris–Nizza, einem Rennen, das ich liebe, ein wenig krank wurde. Aber selbst unter diesen Umständen habe ich alles gegeben, um Ilan zu unterstützen.“
Baskische Brillanz und eine Tour-Rückkehr
Im Baskenland bewies der 31-Jährige eindrucksvoll, dass er wieder zur erweiterten Weltspitze gehört: Er gewann den Prolog, fuhr im Gelben Trikot, holte weitere Podestplätze und schloss die Rundfahrt als Gesamtdritter ab.
„Den Prolog zu gewinnen, das Gelbe Trikot zu tragen, ein paar Podiumsplätze mitzunehmen und am Ende Dritter zu werden, war wirklich fantastisch. Und dass ich mir im Juni auch noch den Zeitfahrtitel bei den deutschen Meisterschaften holen konnte – ein Sieg, der noch auf meiner Liste gefehlt hat – rundete einen aus meiner Sicht sehr soliden ersten Saisonteil ab.“
Später kehrte Schachmann zur Tour de France zurück und fand sich nahtlos in seine Helferrolle für Remco Evenepoel in der Gesamtwertung sowie in den Sprintzug für Tim Merlier ein: „Es war schön, wieder am Start der Tour zu stehen, und ich habe versucht, dem Team zu helfen, wo immer es ging. Es war eine harte Tour, aber am Ende eine großartige für uns – vier Etappensiege und viele schöne Erinnerungen.“
Schachmann übernimmt das Führungstrikot im Baskenland
Zwei klare Ziele für 2026
Schachmann arbeitet bereits intensiv auf die kommende Saison hin – mit einem klaren Fokus: Die Form aus dem Baskenland soll nicht die Ausnahme bleiben, sondern zum Ausgangspunkt neuer Erfolge werden, insbesondere in den Ardennen.
„Ich trainiere schon für das nächste Jahr, in dem ich zwei Ziele habe: mich weiter zu verbessern und wieder das Niveau zu erreichen, das ich im April im Baskenland hatte. Wenn mir das gelingt, weiß ich, dass ich einige wirklich schöne Dinge erreichen kann.“
Mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Montreal – auf einem hügeligen Parcours, der Allround-Klassikerfahrern entgegenkommt – hat er auch bereits ein persönliches Highlight markiert: „Ich freue mich besonders auf die Ardennen-Klassiker. Und auch wenn es noch weit hin ist, würde ich sehr gerne bei den Weltmeisterschaften in Montreal am Start stehen.“
Vom wiedererlangten Körpervertrauen über den zurückgekehrten Wettkampfbiss – Schachmann klingt nicht wie jemand, der sich mit einem Comeback zufriedengibt, sondern wie ein Fahrer, der entschlossen ist, den nächsten Schritt zu machen. Gelingt ihm tatsächlich die Rückkehr zu dem Niveau, das ihn einst zu einem der vielseitigsten Fahrer des Pelotons machte, könnte das Wolfpack im kommenden Jahr wieder eine echte Siegkarte mehr im Deck haben.