„Ich wusste, dass ich aufs Ganze gehen musste“ – Tadej Pogacar gewinnt Tre Valli Varesine im Solo-Stil

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 07 Oktober 2025 um 18:00
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Nur zwei Tage nach seinem Triumph bei den Europameisterschaften stand Tadej Pogacar schon wieder an der Startlinie – diesmal bei den Tre Valli Varesine 2025. Der Plan war klar: das Wettkampftempo hochhalten, um perfekt vorbereitet in Il Lombardia, sein letztes großes Ziel der Saison, zu starten.
Das UAE Team Emirates - XRG kontrollierte das anspruchsvolle, hügelige Rennen mit voller Konzentration. Keine einfache Aufgabe, aber eine, die sich lohnte. Als Isaac del Toro und Tadej Pogacar ihre Attacke starteten, konnten nur wenige Fahrer folgen. In einer Abfahrt rund 22 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der Weltmeister ab, baute seinen Vorsprung souverän aus und feierte einen weiteren Solosieg – typisch Pogacar.

„Wir wussten, dass keiner unserer Konkurrenten uns abhängen würde“

Nach dem Rennen erklärte der 27-Jährige, warum er trotz der Lombardei-Rundfahrt nicht an Zurückhaltung dachte: „Der Plan war, bis zur letzten Runde zu warten, um überhaupt das Tempo zu erhöhen. Doch das Tudor Pro Cycling Team ging früh voll rein und öffnete das Rennen. Dann griffen Del Toro und ich an einem der Anstiege an“, schilderte Pogacar.
„Die Situation war ideal – wir waren zu zweit in der Spitzengruppe. Wir wussten, dass keiner unserer Konkurrenten uns abhängen würde. Als ich in der Abfahrt merkte, dass ich einen Vorsprung hatte, entschied ich, durchzuziehen. Ich wusste, ich musste aufs Ganze gehen, denn wenn ich es nicht täte, würde Del Toro hinter mir um den Sieg kämpfen.“ Doch niemand konnte diesen Angriff stoppen – auch nicht das Feld, das sich dahinter formierte.
Auf die Frage, ob ihn solche Attacken vor der Lombardei Energie kosten könnten, reagierte Pogacar gelassen: „Die Lombardei ist natürlich das Hauptziel. Dieses Rennen ist immer eine besondere Motivation – ein Monument, eines der großen Highlights der Saison. Aber ich mache mir keine Sorgen. Meine Beine werden am Samstag wieder bereit sein.“

Pogacar über die neue Generation: „Der Radsport ist in guten Händen“

Zum Abschluss sprach Pogacar über die junge Garde im Peloton. Bei den Europameisterschaften überraschte Paul Seixas mit Bronze im Alter von nur 19 Jahren, und bei den Tre Valli Varesine fuhr der ebenfalls 2006 geborene Albert Philipsen (Lidl-Trek) auf Rang zwei.
„Ich habe mich neben Albert auf dem Podium alt gefühlt. Stellen Sie sich Julian Alaphilippe (3.) vor. Wir werden älter, und die neue Generation kommt. Paul Seixas hatte ein außergewöhnliches Jahr, und Philipsen ist ein brillanter Fahrer. Mit diesen Talenten ist der Radsport in guten Händen“, sagte Pogacar mit einem Lächeln.
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