„Ich würde sehr gern die Vuelta fahren“: Clément Champoussin blickt auf ein starkes erstes Jahr bei XDS Astana zurück und skizziert seine Ziele für 2026

Clément Champoussin legte ein starkes Debüt beim XDS Astana Team hin, sammelte zahlreiche Top-5-Platzierungen und überzeugte als wertvoller Helfer. Der Franzose war entscheidend, damit sein Team die WorldTour-Lizenz hielt, und peilt für das kommende Jahr erneut eine erfolgreiche Saison an.

Er und sein Team bereiten sich aktuell in Spanien auf die neue Saison vor. In der Zwischenzeit gab er Cyclism Actu ein Interview, in dem er über das vergangene Jahr sowie seine Ziele und Ambitionen für 2026 sprach.

„Wenn wir über den Saisonstart sprechen, ja, der war sehr gut“, sagte Champoussin. „Aber die zweite Hälfte war etwas komplizierter. Nach der Tour konnte ich bei der Arctic Race of Norway noch abliefern, danach wurde es schwieriger. Dennoch war der erste Teil wirklich stark, mit guten Resultaten bei WorldTour-Rundfahrten und stabiler Konstanz.“

XDS Astana übertraf 2025 die Erwartungen und sicherte den WorldTour-Status souverän, trotz zweier schwieriger Jahre (2023 und 2024), die das Team weit zurückgeworfen hatten. Das Ziel, WorldTour zu bleiben, war zwar wichtig, aber nicht durchgängig der Hauptantrieb.

„Wir hatten dieses Ziel natürlich im Kopf, aber wir haben nicht ständig darüber gesprochen“, erklärte er. „Früh in der Saison, wenn mehrere von uns in derselben Gruppe waren, versuchten wir, uns für Punkte zu positionieren. Später im Jahr spielte das deutlich weniger eine Rolle.“

Laut Champoussin war die Situation bereits im Frühjahr weitgehend geklärt. „Ziemlich früh sogar, nach der Tour de Romandie oder Lüttich–Bastogne–Lüttich. Ab diesem Zeitpunkt sind wir deutlich befreiter gefahren.“

Nach Stationen bei AG2R und Arkéa hob Champoussin kulturelle Unterschiede bei seinem ersten nicht-französischen Team hervor. „Insgesamt ist die Atmosphäre weniger stressig. Es ist ruhiger, jeder macht einfach seinen Job. Das ist der größte Unterschied, den ich gespürt habe. Außerdem hatten wir in diesem Jahr sehr gutes Material, wirklich leistungsstarke Räder.“

Die Umstellung auf Englisch fällt nicht allen Fahrern leicht, für Champoussin war es jedoch kein großes Thema, auch wenn er (noch) nicht komplett fließend ist. „Als ich ankam, sprach ich ein wenig Englisch. Jetzt verstehe ich es ziemlich gut, auch wenn ich nicht zweisprachig bin. Für einfache Gespräche passt es.“

Champoussin reagierte auch auf den Zusammenbruch von Arkéa - B&B Hotels, wo er zwei Saisons (2023 und 2024) gefahren war, und das mangels Finanzierung seinen Betrieb 2026 einstellen wird.

„Damit hatte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet“, räumte er ein. „Ich war überzeugt, dass das Team weitermacht, gerade nach der Saison, die sie hatten. Sie waren sehr präsent, mit Fahrern wie Kévin Vauquelin bei der Tour de France, der Tour de Suisse und den Ardennen-Klassikern. Deshalb hat es mich überrascht, dass kein Sponsor eingestiegen ist.“

Mit Blick auf die kommende Saison hat Champoussin noch kein konkretes Ziel. „Ich habe kein präzises Ziel, aber die Idee ist, bei allen Rennen, die ich fahre, abzuliefern. Zur Saisonmitte werde ich etwas mehr Pause einbauen, um besser zu regenerieren. Ich würde sehr gern die Vuelta fahren. Wenn die Ergebnisse zu Saisonbeginn stimmen, hoffe ich dabei zu sein.“

Er skizzierte auch sein Programm, das sich von den Vorjahren unterscheidet. „Der zweite Teil meiner Saison ist noch nicht vollständig definiert. Zu Jahresbeginn stehen Rennen in Spanien an sowie Rennen in Frankreich wie die Boucle Drôme–Ardèche. In dieser Saison fahre ich nicht Paris–Nizza, sondern Tirreno–Adriatico, gefolgt von Rennen im Baskenland, in Belgien und den Ardennen-Klassikern. Das spätere Saisonziel wäre die Vuelta a España.“