Zwei Jahre nach dem tödlichen Unfall von
Gino Mäder bei der
Tour de Suisse setzte
Quinn Simmons (LIDL–Trek) auf der dritten Etappe ein sportlich wie emotional herausragendes Zeichen. Der US-Amerikaner feierte nach einer kraftvollen Soloattacke seinen ersten Saisonsieg – und widmete ihn dem verstorbenen Schweizer.
Simmons hatte sich früh Teil einer Ausreißergruppe gezeigt, auf dem letzten Anstieg attackiert und sich entschlossen von seinen Begleitern abgesetzt. Am Ende brachte er seinen Vorsprung souverän ins Ziel und feierte seinen ersten Sieg im Trikot des US-Meisters seit der Rückeroberung des Titels. „Das letzte Mal, als ich dieses Trikot trug, habe ich kein einziges Rennen gewonnen“, erklärte er im Ziel. „Heute war das meine Motivation.“
Besonders bewegend war der Hintergrund seines Triumphs: Simmons wollte bereits am Vortag für Mäder gewinnen, genau zwei Jahre nach dessen tragischem Sturz. Am Dienstag holte er das mit einem Tag Verspätung nach. „Ich wollte wirklich gewinnen und es ihm widmen“, sagte er sichtlich gerührt. „Es ist schwer für mich, wieder hier zu sein – vor allem, weil ich seine Mutter am Start gesehen habe. Jetzt konnte ich ihm ein wenig Tribut zollen.“
Der Moment an der Ziellinie war für Simmons mehr als ein sportlicher Erfolg – es war ein stilles Gedenken an einen Kollegen, der weit über das Peloton hinaus Spuren hinterlassen hat.