"Ich wollte auf dem Rad kotzen": Jan Christen kämpft sich trotz Krankheit zu Bronze bei der U23-Weltmeisterschaft im Zeitfahren

Im Zeitfahren der U23-Weltmeisterschaften am Montag holte der Schweizer Jan Christen vor den heimischen Fans in Zürich eine beachtliche Bronzemedaille.

Wie sich herausstellte, brauchte Christen die Unterstützung der Schweizer Fans, denn der 20-Jährige vom UAE Team Emirates kämpfte nicht nur gegen die Uhr und seine Konkurrenten, sondern auch gegen eine Krankheit, die das junge Talent weit von seiner Bestform entfernte. "Vielleicht habe ich etwas Falsches gegessen, ich weiß es nicht", sagt er im Gespräch mit Blick danach. "Ich wollte auf dem Rad kotzen."

Der Schmerz war Jan Christen deutlich anzumerken, als er die Ziellinie überquerte und völlig erschöpft auf dem Asphalt zusammenbrach, nachdem er auf der Suche nach dem Regenbogentrikot seinen gesamten Tank geleert hatte. "Wenn man so angespannt ist und nicht mehr richtig atmen kann, können solche Dinge passieren", sagt Bruno Diethelm, Schweizer Nationaltrainer.

Als Christen auf dem dritten Platz lag, während sich der Favorit Alec Segaert dem Finale näherte, wurde es im Zelt langsam nervös. "Ich war extrem angespannt, aber ich merkte, dass seine Beine immer schwerer wurden", sagt Christen ehrlich. "Ich habe gezittert, aber jetzt bin ich überglücklich."

Der 20-Jährige muss sich nun neu fokussieren und seine Ziele vor dem kommenden U23-Straßenrennen in Zürich, wo ein weiteres Regenbogentrikot auf dem Spiel steht.  "Ich bin umso glücklicher, dass ich jetzt eine Medaille in der Tasche habe. Am Freitag habe ich nichts zu verlieren, ich werde voll angreifen", sagt er abschließend.