Als
Pauline Ferrand-Prevot auf dem legendären Col de la Madeleine das Maillot Jaune eroberte, fieberte
Dylan van Baarle mit – 300 Kilometer entfernt im Höhentrainingslager von Visma - Lease a Bike in Tignes. Während seine Partnerin auf der Königsetappe der
Tour de France Femmes eine der beeindruckendsten Leistungen ihrer Karriere zeigte, stand van Baarle mit breitem Grinsen vor dem Fernseher.
„Auf den letzten Kilometern haben wir uns alle um den Bildschirm versammelt“, sagte er im Gespräch mit NOS. „Ich habe ihn nicht angeschrien – aber es war knapp.“
Ferrand-Prevot dominiert – und van Baarle wusste es vorher
Van Baarle bereitete sich in den französischen Alpen auf seine eigenen Saisonziele vor – doch er nahm sich die Zeit, seine Partnerin zu besuchen. Die beiden sprachen über Alltag, aber auch über das Potenzial der bevorstehenden Etappe. „Wir wussten, wie entscheidend dieser Tag werden kann. Und genauso ist es gekommen.“
Beendet Ferrand-Prevot das lange Warten auf einen französischen Sieger des Maillot Jaune?
Ferrand-Prevot spürte den Moment. Als andere Favoritinnen wie Demi Vollering und Katarzyna Niewiadoma an den steilen Rampen der Madeleine ihre Grenzen erreichten, setzte sie 8,5 Kilometer vor dem Ziel zur Attacke an – und fuhr allein nach vorn. Ein Solo, das auf der Königsetappe alle Zweifel beseitigte: Sie war die Stärkste. Im Ziel lag sie über drei Minuten vor ihrer nächsten Verfolgerin – das Maillot Jaune war ihr sicher.
„In Frankreich ist sie ein Star“
Frankreich feiert Ferrand-Prevot als neue Königin des Radsports – und van Baarle spürt den Hype hautnah. „Wenn wir zusammen unterwegs sind, bin ich nicht derjenige, der um Fotos gebeten wird“, sagt er lachend. „Die Leute kommen zu mir und bitten mich, ein Bild von ihnen mit Pauline zu machen. Das sagt alles.“
Trotz eigener Glanzmomente – wie seinem Sieg bei Paris-Roubaix – zeigt sich Van Baarle voller Respekt. „Sie hat schon alles gewonnen – Weltmeisterschaften, MTB, Cross, Straße. Aber diese Tour war ihr Traum. Und jetzt lebt sie ihn.“
Auf nach Paris?
Noch steht eine Etappe aus, doch Van Baarle plant bereits, zum großen Finale nach Paris zu reisen. „Ich will unbedingt dabei sein, wenn sie das Gelbe Trikot über die Ziellinie bringt. Ich muss mir nur noch einen Plan machen – zum Glück habe ich bis Mitternacht Zeit.“
Sollte es klappen, wird er mit Tausenden Zeugen eines historischen Moments sein. Für van Baarle war es schon jetzt ein unvergesslicher Tag. „Ich war einfach unglaublich stolz“, sagte er. „Zu sehen, wie sie fährt, wie sich all die harte Arbeit endlich auszahlt – das war wirklich etwas ganz Besonderes.“