„Ich fühle mich ziemlich mies“ – Demi Vollerings Traum vom Maillot Jaune platzt auf der Königs-Etappe

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 03 August 2025 um 14:30
DemiVollering
Demi Vollering hatte große Hoffnungen, das Maillot Jaune zurückzuerobern und die Tour de France Femmes 2025 erneut zu gewinnen. Doch diese Träume zerschlugen sich am Samstagnachmittag auf der Königsetappe: Pauline Ferrand-Prevot setzte sich am Col de la Madeleine eindrucksvoll ab – und dominierte die Etappe auf eine Weise, die ihr wohl bereits vor dem Finale den Gesamtsieg gesichert hat.
Vollering, die als eine der besten Kletterinnen der WorldTour gilt, kam mit 3:03 Minuten Rückstand als Vierte ins Ziel – eine Zeitdifferenz, die in dieser Phase der Rundfahrt kaum noch aufzuholen ist.

Körper bereit, Beine leer

„Mir fehlt einfach die Kraft in den Beinen“, sagte die sichtlich enttäuschte FDJ-Suez-Kapitänin nach dem Rennen. „Mein Herz und meine Lunge waren in Ordnung, aber meine Beine waren heute einfach am Ende. Ich habe mich am Anfang gut gefühlt, aber ich hatte keine Antwort auf die Attacke von Sarah Gigante.“
Vollering war nach Überqueren der Ziellinie sichtlich erschöpft
Vollering war nach Überqueren der Ziellinie sichtlich erschöpft
Der Leistungseinbruch beunruhigte sie spürbar. „Normalerweise sollte ich da mitgehen können. Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Ich konnte einfach nicht mithalten. So einfach ist das. Der Radsport ist ausnahmsweise sehr einfach.“

Kritik an Teamtaktik – und eine Klarstellung

In den sozialen Medien sorgte die FDJ - Suez-Taktik für Diskussionen: Evita Muzic, als potenzielle Helferin in der Ausreißergruppe platziert, kämpfte lange vergeblich, um das Tempo an der Spitze zu halten – ehe sie sich doch zurückfallen ließ, um ihrer Kapitänin zu helfen. Vollering stellte jedoch klar: Es war ihre Entscheidung.
„Ja, auf jeden Fall. Ich habe Evita gesagt, sie soll einfach weiterfahren. Ich dachte, sie könnte vielleicht bei der Fahrerin vor mir bleiben – und es wäre dann sinnlos gewesen, auf mich zu warten“, erklärte sie. „Aber am Ende haben sie auf mich gewartet und es trotzdem geschafft, mich sehr schön zurückzuholen. Und ein bisschen was von Kasia [Niewiadoma] mitzunehmen.“

Podium bleibt möglich – mit letzten Reserven

Dank dieses späten Zeitgewinns liegt Vollering vor der Finaletappe auf Platz drei der Gesamtwertung – 22 Sekunden vor Katarzyna Niewiadoma. Der letzte Anstieg und die gefährliche Abfahrt in Richtung Morzine versprechen noch einmal Spannung.
„Ich bin den letzten Kilometer mit Vollgas gefahren. Viel war nicht mehr übrig, aber es hat gereicht, um Kasia abzuhängen“, so Vollering. „Vielleicht kann ich einen Podiumsplatz retten. Aber wir werden sehen. Im Moment fühle ich mich ziemlich mies. Jetzt geht’s erst mal an die Erholung – und dann schauen wir auf morgen.“
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