Pauline Ferrand-Prévot verließ die
Tour de France Femmes Avec Zwift 2025 als überlegene Siegerin und nationale Heldin. Mit einem kraftvollen Solosieg auf der Schlussetappe in Châtel Les Portes du Soleil sicherte sie sich das Gelbe Trikot mit einem komfortablen Vorsprung von 3:42 Minuten auf
Demi Vollering. Es war ein Triumph, auf den Frankreich jahrelang hingefiebert hatte – ein krönender Moment in Ferrand-Prévots Karriere und ein Gesamtsieg, der ihre Vielseitigkeit und Stärke auf jedem Terrain unter Beweis stellte.
Während die französischen Fans ihren historischen Erfolg feierten, herrschte im Lager von FDJ-Suez Ernüchterung. Das Team hatte alles auf Demi Vollering gesetzt, die als Königstransfer des Frauenpelotons für 2025 galt. Zwar beendete die Niederländerin die Tour auf Rang zwei, doch sie wirkte nie in der Lage, das Rennen zu kontrollieren. Auf der achten Etappe verlor sie entscheidende Zeit, und trotz einiger starker Momente zu Beginn der Woche konnte sie weder ihre Form noch die Teamstärke in einen echten Angriff auf Gelb ummünzen.
FDJ-Suez habe keinen klaren Plan umgesetzt
Der niederländische Analyst
Thijs Zonneveld fand in seiner Analyse für In de Waaier klare Worte. Für ihn lag das Problem nicht nur in Vollerings Beinen, sondern auch in der Taktik – und im Funk.
„Es wäre interessant gewesen, wenn Vollering und Niewiadoma abwechselnd attackiert hätten. Oder wenn sie Juliette Labous hätte vorfahren lassen, um selbst nachzusetzen. Aber nichts davon ist passiert“, kritisierte Zonneveld. FDJ-Suez habe trotz häufiger zahlenmäßiger Überlegenheit keinen klaren Plan umgesetzt.
„Es gab keinen einzigen Versuch, Ferrand-Prévot unter Druck zu setzen. Stattdessen haben sie nur versucht, Gigante loszuwerden – selbst als sie schon zwei, drei oder vier Minuten zurücklag. Für Vollering war das völlig unnötig, aber sie haben damit weitergemacht.“
Diese einseitige Fokussierung auf die Australierin Sarah Gigante, die zu Beginn des Rennens beeindruckt hatte, auf der Schlussetappe aber deutlich nachließ, ließ Ferrand-Prévot nahezu ungestört fahren. Zonneveld betonte, dass gerade der letzte Anstieg eine seltene Chance geboten hätte. Vollering, bekannt für ihre Sprintstärke, hätte hier die Etappe und vielleicht noch Sekunden für die Gesamtwertung gewinnen können – stattdessen agierte sie isoliert.
„Vollering hat gezeigt, dass sie sprinten kann – diese Woche hat sie einige starke Finals gefahren“, sagte Zonneveld. „Aber dann am letzten Berg nicht auf den Sprint zu warten, sondern es selbst mit einer Attacke zu versuchen? Ich verstehe das einfach nicht. Ich glaube, Ferrand-Prévot hat sich gedacht: Okay, dann gebe ich eben noch einmal Gas. Unglaublich.“