Der Wechsel von
Remco Evenepoel von
Soudal - Quick-Step zu
Red Bull - BORA - hansgrohe ist der dominierende Transfer des Jahres 2025 und sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Während viele Beobachter und Fans den Vorgang als revolutionär und sogar skandalös darstellen, sieht Ex-Profi
Jan Bakelants die Dinge deutlich nüchterner. Der Belgier, der selbst fast 15 Jahre im WorldTour-Peloton aktiv war, betrachtet die mediale Aufregung als übertrieben und verweist darauf, dass es sich im Kern um eine übliche Vertragsauflösung handelt.
„Kein teuflischer Pakt“
In einer VRT-Sendung erklärte Bakelants, er habe zuletzt viele überspitzte Kommentare gelesen. Besonders ein Artikel in De Standaard, in dem von einer „dreigliedrigen, teuflischen Vereinbarung“ die Rede war, sei ein Beispiel für unnötiges Drama. „Ich habe in letzter Zeit viel Unsinn darüber gelesen“, so Bakelants. Für ihn sei es kein Revolutionstransfer, sondern eine einvernehmliche Lösung zwischen drei Parteien: Soudal - Quick-Step, Evenepoel und seinem neuen Team.
Kritik der Fans – aber ein normaler Vorgang
Während viele Fans von Soudal - Quick-Step die Entscheidung des 24-Jährigen kritisieren und ihm Illoyalität vorwerfen, sieht Bakelants darin nichts Ungewöhnliches. „Ist das nicht so alt wie die Berge?“, fragt er rhetorisch. Auch in anderen Sportarten sei es gängige Praxis, dass Athleten ihre Verträge vorzeitig auflösen, wenn entsprechende Abfindungen oder Ablösesummen gezahlt werden. „Wenn man oder ein Dritter bereit ist, dafür zu zahlen und das ordnungsgemäß zu regeln, dann sollte jeder kommen und gehen können, wie er will.“
Alle Seiten profitieren
Bakelants betont zudem, dass der Transfer nicht nur für Evenepoel Vorteile bringt, sondern auch für sein altes Team. „Wenn alle drei Seiten Bedingungen finden, die für sie stimmen, gibt es nur Gewinner.“ Für Soudal - Quick-Step bedeutet der Wechsel eine finanzielle Entlastung und die Möglichkeit, den Kader nach eigenen Vorstellungen umzustrukturieren. Evenepoel wiederum erhält mit Red Bull - BORA - hansgrohe eine Mannschaft, die ihm langfristig den Status eines absoluten Leaders sichern will.
Warten auf den sportlichen Beweis
Während Bakelants die Aufregung also für überzogen hält, bleibt die sportliche Frage offen, ob Evenepoel mit dem Wechsel den ersehnten Schritt in Richtung Tour-de-France-Sieg machen kann. Mit dem neuen Umfeld, der stärkeren Unterstützung in den Bergen und einer klaren Ausrichtung auf Rundfahrten scheint zumindest die Grundlage gelegt. „Wir werden nun abwarten müssen, wie sich dieser Transfer entwickelt“, fasst Bakelants zusammen.