„Ich verbringe etwa zwei Stunden am Tag mit Duschen und Wundversorgung“ – So überlebte Jordi Meeus die Tour de France

Radsport
Dienstag, 12 August 2025 um 13:30
JordiMeeus
Die Tour de France gilt als das härteste Radrennen der Welt – und wer hier verletzt antritt, kämpft nicht nur gegen Konkurrenten, sondern vor allem gegen den eigenen Körper. Der belgische Sprinter Jordi Meeus vom Team Red Bull – BORA – hansgrohe erlebte in diesem Jahr genau das: Gleich zu Beginn schwer gestürzt, zog er das Rennen trotzdem durch – und kämpfte sogar um Etappensiege.

Der Sturz in Dünkirchen

Das Drama begann auf der 3. Etappe. Im Finale nach Dünkirchen, als die Sprinter-Teams um die beste Position rangen, kam es zu einem Massensturz. Unter den Fahrern: Remco Evenepoel, Geraint Thomas – und Jordi Meeus. Der Belgier wurde gleich mehrfach getroffen.
„Drei Fahrräder haben mich mit ihren Vorderrädern erwischt. Eines fiel auf mich drauf. Die anderen beiden konnten noch bremsen“, schilderte Meeus später gegenüber Het Laatste Nieuws. Die Folge: offene Wunden an den Knien, beschädigte Nerven und tagelange Schmerzen.

Schmerz als ständiger Begleiter

„Jedes Mal, wenn ich mein Bein streckte, spannte die Haut und es tat höllisch weh“, so Meeus. Trotzdem stieg er Tag für Tag wieder aufs Rad. Das Rennen durchzuhalten, wurde zur reinen Willensprüfung. „In dem Moment, in dem du aufs Rad steigst, denkst du: ‘Scheiße, noch eine halbe Stunde bis zum Duschen.’“
Die Nachbereitung war eine Qual: zwei Stunden täglich für Wundversorgung, vorsichtiges Duschen, Neuverbinden. „An heißen Tagen löst sich der Kleber durch den Schweiß, dann muss man extrem aufpassen, dass die Wunden nicht offen liegen.“

Fast ein Etappensieg trotz Verletzungen

Sportlich beeindruckte Meeus trotz allem. Auf der 17. Etappe verpasste er nur knapp den Tagessieg – im Sprint musste er sich lediglich Jonathan Milan geschlagen geben. Ein Erfolg, der seine Zähigkeit unter Beweis stellte.
Doch auch Wochen nach der Grand Boucle sind die Verletzungen noch nicht vollständig verheilt. „Die Schmerzen sind immer noch da“, gibt der Belgier zu.

Leidensfähigkeit als Markenzeichen

Die Geschichte von Jordi Meeus zeigt einmal mehr, wie extrem die Belastungen im Profi-Radsport sind. Wer bei der Tour startet, fährt oft nicht nur gegen die Uhr oder den Gegner – sondern gegen den eigenen Körper, der jeden Kilometer Widerstand leistet.
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