„Wir gehen auf Sieg in Orange“ – Niederländischer Nationaltrainer präsentiert Staraufgebot für die Frauen-Auswahl in Kigali

Nach der Vuelta a España richtet sich der Blick auf die Weltmeisterschaften in Kigali Ende September. Das erste Regenbogentrikot überhaupt, das in Afrika vergeben wird, geht am 21. September an die schnellste Frau im Einzelzeitfahren. Das Straßenrennen der Frauen ist sechs Tage später, am 27. September, geplant. Wie es in den vergangenen Jahren zur Tradition geworden ist, werden die niederländischen Frauen gleich mehrere Favoritinnen an den Start bringen – alle mit dem Ziel, zu gewinnen. Nationaltrainer Laurens ten Dam ließ keine Zeit verstreichen und gab seine Auswahl bereits mehr als einen Monat im Voraus bekannt.

Bei so viel Talent bleiben Enttäuschungen nicht aus. „Natürlich war es schwierig. Das Niveau der niederländischen Fahrerinnen ist hoch; wir hätten mehrere Teams aufstellen können. Das bedeutet auch, dass man Fahrerinnen enttäuschen muss. Dieser 180 Kilometer lange Kurs mit 3.000 Höhenmetern muss dir liegen. Man denkt sehr viel darüber nach, und so fällt dann die Entscheidung.“

Die Hauptstars sind Demi Vollering, die zweifache Weltmeisterin Anna van der Breggen und die dreifache Weltmeisterin Marianne Vos. Unterschätzen sollte man jedoch auch Mountainbike-Star Puck Pieterse nicht, der dieser klassikerähnliche Kurs durchaus liegen könnte.

Komplettiert wird das Team durch Yara Kastelijn und Pauliena Rooijakkers. Riejanne Markus steht als Ersatzfahrerin sowohl für das Straßenrennen als auch für das Zeitfahren bereit.

„Wir gehen auf Gold. Aber ein Sieg ist niemals selbstverständlich; man muss sich nur die unterschiedlichen Nationalitäten anschauen, die die Klassiker und die Tour gewonnen haben. Unser Ziel ist klar: Wir wollen den Sieg in Orange. Die Rennsituation wird entscheiden, wer am Ende ganz vorne ist. Ich erwarte, dass die Frauen bereit sind, gemeinsam in Orange an den Start zu gehen und füreinander zu kämpfen.“

In der Vergangenheit schien das größte Problem des mit Stars gespickten niederländischen Frauenteams ein offensichtlicher Mangel an Zusammenhalt zwischen den größten Namen des Radsports zu sein. Ten Dam ist jedoch zuversichtlich, dass er die meisten dieser Probleme gelöst hat.

„Ich habe alle möglichen Taktiken und die entsprechenden Rollen im Team sorgfältig durchdacht. Das wurde mit den Fahrerinnen besprochen, und sie haben ‚Ja‘ zu ihren konkreten Aufgaben gesagt. Bis jetzt war unsere gemeinsame Zeit als Team natürlich begrenzt, aber in Kigali werden wir viel Zeit miteinander verbringen – vor allem mit den Frauen, die auch das Zeitfahren bestreiten werden. Es wird reichlich Gelegenheit geben, gemeinsam zu trainieren, zu reden und natürlich zu lachen!“