"Ich stand über eine Minute lang da" - Mads Pedersen erinnert sich an den "beschissenen" Reifenschaden bei Paris-Roubaix 2025

Radsport
Samstag, 26 April 2025 um 14:50
pedersen
Mads Pedersen ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass Paris-Roubaix 2025 sein großes Saisonziel war. In Topform angereist, zeigte der Däne auf dem französischen Kopfsteinpflaster lange Zeit eine starke Leistung. Doch seine Hoffnungen auf den Sieg wurden jäh zerstört, als er bei dem Versuch, einem Angriff von Tadej Pogacar zu folgen, einen unglücklich getimten Reifenschaden erlitt.
In der Nachbetrachtung gab es Stimmen, die Pedersen eine Mitschuld gaben: Er sei ins Kiesbett gefahren und habe so den Defekt provoziert. Johan Bruyneel erklärte in seinem Podcast The Move: "Pedersen hatte einen Plattfuß, als er versuchte, Pogacar zu folgen. Man sah, dass er zur Seite fuhr und etwas traf – dort war das Risiko eines Reifenschadens höher."
Pedersen widersprach dieser Darstellung jedoch vehement. "Ich habe viele kluge Kommentare gehört, wonach ich den Platten hatte, weil ich ins Kies gefahren bin", konterte der ehemalige Weltmeister im Lang Distance Podcast. "Aber ich hatte den Plattfuß schon, bevor ich überhaupt auf die Kante zufuhr."
Entscheidender als der Plattfuß selbst war der Zeitpunkt des Defekts – und die unglückliche Situation, dass das Lidl-Trek-Teamfahrzeug nicht rechtzeitig zu ihm aufschließen konnte. "Es war die einzige Stelle der Strecke, an der keine Autos direkt hinter uns waren", erklärte Pedersen. "Viele sagen: 'Ja, aber Mathieu van der Poel hatte auch einen Plattfuß.' Sicher – aber er hatte sein Auto sofort hinter sich. Er verlor vielleicht 15 Sekunden. Ich stand über eine Minute, bevor Hilfe kam. Schlechteres Timing kann man sich kaum vorstellen."
Trotz des Rückschlags bewies Pedersen beeindruckenden Kampfgeist. Anstatt aufzugeben, kämpfte er sich mühsam zurück ins Rennen, überholte Fahrer um Fahrer und sicherte sich am Ende – wie schon im Vorjahr – einen Platz auf dem Podium in Roubaix.
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