"Ich hatte ein langes Duell erwartet“: Bart Lemmen über seine Helferrolle für Yates bei Visma–Lease a Bike

Radsport
Montag, 26 Mai 2025 um 9:00
bartlemmen
Etappe 15 des Giro d’Italia bot ein wahres Feuerwerk an den Hängen des Monte Grappa – und für Bart Lemmen vom Team Visma | Lease a Bike war es ein Tag, an den er sich erinnern wird.
Der 29-jährige Niederländer, der sein GrandTour-Debüt 2024 bei der Tour de France als kurzfristiger Ersatz für Sepp Kuss gab, stand erneut im Zentrum des Geschehens. Im Gespräch mit Eurosport nach der Etappe blickte Lemmen auf einen hart erarbeiteten Tag in der Ausreißergruppe zurück.
"Das war genau der Plan, und ich hatte auch erwartet, dass es ein harter Kampf wird. Hier bekommt man nichts geschenkt, nein.“
Es war ein taktisches Manöver von Team Visma | Lease a Bike, das darauf ausgelegt war, mehrere Szenarien abdecken zu können – je nachdem, wie sich das Duell um das Gesamtklassement entwickeln würde.
"Wir hatten – wie an den anderen Tagen mit Ausreißern auch – die Idee, jemanden vorne zu haben“, erklärte Lemmen. „So kann man reagieren, falls es explodiert – und ich glaube, das ist heute dreimal passiert, haha. Aber dann ist man zumindest schon da. Und wenn nichts passiert, könnte es ein Tag für den Etappensieg werden.“
Während sich hinter ihm die Gruppe des Trägers der Maglia Rosa gegenseitig attackierte, war Lemmen genau richtig positioniert: als möglicher Reaktionspunkt, als Sprungbrett – oder sogar mit Chancen auf den Tagessieg, wenn sich das Rennen entsprechend entwickelt hätte. Auch wenn es mit dem Etappensieg nicht klappte, war sein Einsatz entscheidend dafür, dass Teamkapitän Simon Yates seine Position in der Gesamtwertung weiter festigen konnte.
Yates, derzeit Gesamtzweiter und nur 1:20 Minuten hinter dem Träger der Maglia Rosa Isaac Del Toro, konnte dank der Grundlage, die Lemmens Anwesenheit vorne im Rennen geschaffen hatte, Zeit auf mehrere Rivalen gutmachen. Primoz Roglic erlebte eine Albtraum-Etappe 15, verlor über 90 Sekunden, und Yates befindet sich nun in einer hervorragenden Position für das Podium.
"Die Situation änderte sich drei- oder viermal“, bemerkte Lemmen in Bezug auf die wiederholten Angriffe in der Favoritengruppe. "Aber am Ende habe ich gewartet und wir haben mit Simon in der Gesamtwertung einen guten Schritt gemacht.“
Das unbeständige Tempo im Peloton machte den Tag auch mental sehr anspruchsvoll.
"Es geht immer wieder hin und her“, beschrieb Lemmen. "Wir fahren zwar weiter, aber nicht mit voller Geschwindigkeit. Und wenn sie dann richtig Gas geben, ist die Sache schnell wieder vorbei. Das sieht man auch. Deshalb nehme ich es Kilometer für Kilometer. Und ehrlich gesagt, habe ich einfach nur auf die Zahlen geschaut... Dann ist nicht viel Nachdenken nötig, sondern einfach sicherzustellen, dass man vorne im Rennen bleibt.“
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