Giro d'Italia 2025 | Primoz Roglic bricht zusammen und Carlos Verona beschert Lidl-Trek sensationellen 6. Sieg!

Radsport
Sonntag, 25 Mai 2025 um 17:15
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Carlos Verona hat auf der 15. Etappe des Giro d’Italia 2025 einen sensationellen sechsten Etappensieg für Lidl-Trek eingefahren – mit einem Solosieg aus der Fluchtgruppe heraus. Dahinter spielte sich ein Drama im Kampf um das Gesamtklassement ab: Primož Roglič brach völlig ein und verlor erheblich Zeit auf all seine Rivalen im Rennen um die Maglia Rosa.
Eine riesige Ausreißergruppe mit 35 Fahrern setzte sich früh im Rennverlauf ab. Zu den prominenten Namen gehörten unter anderem Mathias Vacek, Daniel Martínez, Pello Bilbao, Nicolas Prodhomme, Georg Steinhauser, David Gaudu, Joshua Tarling, Marco Frigo, Luke Plapp, Filippo Zana, Bart Lemmen, Diego Ulissi, Lorenzo Fortunato und Christian Scaroni. Am besten im Gesamtklassement platziert war Einer Rubio, der den Tag nur 4:26 Minuten hinter der Maglia Rosa begann.
Als die Ausreißer den ersten großen Anstieg des Tages, den Monte Grappa, erreichten, betrug ihr Vorsprung auf das Hauptfeld rund dreieinhalb Minuten. Doch bereits an den unteren Hängen begann die Gruppe zu zerfallen – Fahrer wie Vacek und Gaudu fielen sofort zurück, während Nicola Conci an der Spitze zum Angriff überging.
Während keiner der Angriffe aus der Ausreißergruppe am Monte Grappa für eine echte Vorentscheidung sorgen konnte, versuchten die INEOS Grenadiers im Hauptfeld, ihre Rivalen im Gesamtklassement unter Druck zu setzen. Joshua Tarling ließ sich aus der Spitzengruppe zurückfallen, um eine lange Führungsarbeit zu leisten. 92 Kilometer vor dem Ziel lancierte Egan Bernal eine brutale Attacke und setzte sich gemeinsam mit Isaac Del Toro und Richard Carapaz von allen anderen ab. Thymen Arensman und Derek Gee konnten jedoch bis zum Gipfel des Anstiegs noch aufschließen.
Durch diesen Angriff von INEOS schrumpfte der Vorsprung zur Ausreißergruppe deutlich – am Gipfel des Monte Grappa lag die Bernal-Gruppe nur noch rund eine Minute hinter der Rennspitze. In der Abfahrt attackierte Marco Frigo aus der Spitzengruppe und fuhr einen Vorsprung von 30 Sekunden heraus, während Bernal, Del Toro und Co. zum Rest der Fluchtgruppe aufschlossen.
Wichtig für das Gesamtklassement: Eine zweite Gruppe mit weiteren Favoriten wie Juan Ayuso, Primož Roglič und Simon Yates holte in der Abfahrt ebenfalls auf. 70 Kilometer vor dem Ziel war das Feld – hinter dem alleine führenden Frigo – wieder weitgehend zusammengelaufen.
Im Flachen beruhigte sich das Geschehen unter den Klassementfahrern etwas, und es bildete sich eine neue Spitzengruppe. Zehn Fahrer schlossen zu Frigo auf, darunter Pello Bilbao, Nicolas Prodhomme, Romain Bardet und Bart Lemmen. Zu Beginn des letzten Anstiegs des Tages hatte diese Gruppe einen Vorsprung von gut drei Minuten herausgefahren.
Kaum hatte der Anstieg begonnen, attackierte Carlos Verona aus der Fluchtgruppe. Nur Gianmarco Garofoli versuchte kurz zu folgen, konnte Verona aber nicht halten. Im Hauptfeld übernahmen erneut die INEOS Grenadiers das Kommando, erhöhten das Tempo und dezimierten die Gruppe der Favoriten deutlich.
Als INEOS bei ihrer zweiten Attacke allmählich das Tempo nicht mehr ganz halten konnte, übernahm EF Education-EasyPost das Zepter. 29 Kilometer vor dem Ziel setzte Richard Carapaz eine Attacke. Während die meisten Klassementfahrer noch folgen konnten, geriet Primož Roglič deutlich in Schwierigkeiten. Eine zweite Attacke von Carapaz setzte Roglič endgültig ab. Danach griff Derek Gee an. Auffällig: Maglia Rosa Träger Isaac Del Toro wirkte souverän und konterte jeden Angriff mühelos.
25 Kilometer vor dem Ziel, nach der letzten Bergwertung des Tages, hatte die Gruppe um Del Toro den Rückstand auf Verona auf nur noch zwei Minuten verkürzt – gleichzeitig lag Roglič bereits über eine Minute zurück. Auf dem anschließenden Flachstück ließ das Tempo in der Del-Toro-Gruppe allerdings merklich nach, und Roglič konnte etwas Zeit gutmachen. Möglicherweise führte das aber zu einem Umdenken bei den Favoriten: Die Gruppe um Del Toro fand wieder zusammen, fuhr geschlossen und zog das Tempo erneut an – der Abstand zu Roglič wuchs wieder deutlich.
An der Spitze zeigte sich Verona weiterhin bärenstark. Er nahm die letzten 10 Kilometer mit mehr als 50 Sekunden Vorsprung in Angriff – genug, um einen eindrucksvollen sechsten Etappensieg für Lidl-Trek bei dieser Grand Tour einzufahren.
Hinter dem Spanier holte die Gruppe der Favoriten nach und nach die verbliebenen Fahrer der Fluchtgruppe ein – damit waren im Finale noch Bonussekunden (6 und 4 Sekunden) für die Klassementfahrer möglich.
2 Kilometer vor dem Ziel trennten die Reste der Fluchtgruppe und die GC-Gruppe nur noch sieben Sekunden – gerade genug, um die Bonussekunden noch vor der Ankunft zu kassieren.

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