"Ich hasse dieses ganze Reha-Zeug" – Geraint Thomas gibt Entwarnung nach Sturz bei der Tour de Suisse

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 24 Juni 2025 um 11:00
thomas
Ein schwerer Sturz auf der 3. Etappe der Tour de Suisse hatte Fans und Team gleichermaßen in Alarmbereitschaft versetzt: Würde Geraint Thomas seine letzte Tour de France ausgerechnet in seinem Abschiedsjahr verpassen? Doch nun gibt der Brite selbst vorsichtige Entwarnung – und zeigt sich gewohnt kämpferisch.
„Offensichtlich bin ich abgestürzt, nicht wahr!“, beginnt der 39-Jährige im Watts Occurring-Podcast mit gewohnt trockenem Humor. Den genauen Hergang kann er selbst nicht rekonstruieren. Klar ist nur: Das linke Knie bekam einiges ab. „Ich habe mir das Knie aufgeschlagen, was irgendwie in Ordnung war, aber mein Fuß blieb auch fast hinten hängen, und ich habe mir einfach das Knie und die Kniesehne verdreht. Ich hatte einfach ein massives totes Bein.“

"Ich muss es einfach durchstehen"

Trotz Schmerzen wollte Thomas das Rennen nicht im Krankenwagen verlassen. „Ich habe nur gesagt: ‘Nein, nein, nein. Ich muss es einfach durchstehen.’“ Und das tat er: Er kämpfte sich bis ins Ziel – ein letztes Aufbäumen vor dem nächsten Morgen, an dem der Arzt das endgültige Aus für die Rundfahrt verkündete. „Wir wollen das Risiko nicht eingehen. Es ist besser, wenn du ein paar Tage pausierst, dann kannst du wieder trainieren und bist fit für die Tour“, habe der Teamarzt ihm geraten.
Und genau diesen Plan verfolgt der Tour-Sieger von 2018 nun – mit aller gebotenen Vorsicht, aber auch mit klarer Marschrichtung. „Ich hatte ein paar leichte Tage. Ich war beim Physiotherapeuten und um ehrlich zu sein, ist das das Schlimmste für mich. Ich hasse dieses ganze Reha-Zeug, es macht mich einfach verrückt“, gesteht Thomas. „Das war noch nie mein Ding. Ich habe es getan, aber sobald es mir wieder gut geht, sitze ich wieder sechs Stunden lang auf dem Rad. Bumm.“
Die Teilnahme an seiner letzten Tour de France scheint damit nicht gefährdet – auch wenn der Weg dorthin ein paar Umwege genommen hat. Für Geraint Thomas ist eines klar: Er will sich auf der größten Bühne des Radsports verabschieden – mit Stil, mit Kampfgeist und auf dem Rad, nicht daneben.
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