"Ich habe die Stimmen gehört" - Christian Scaroni schenkt Italien den ersten Etappensieg beim Giro 2025

Christian Scaroni hat beim Giro d’Italia 2025 einen emotionalen wie sportlich eindrucksvollen Etappensieg gefeiert. Gemeinsam mit Teamkollege Lorenzo Fortunato überquerte der Italiener Hand in Hand die Ziellinie – ein Bild für die Geschichtsbücher und ein Ausrufezeichen des XDS Astana Team auf einer der härtesten Bergetappen dieser Rundfahrt.

Die beiden stärksten Männer der Ausreißergruppe setzten sich auf den letzten beiden Anstiegen – nach Santa Barbara und hinauf zum Passo di San Valentino – mit Cleverness, Entschlossenheit und taktischem Feingefühl durch. Sie ließen Jefferson Cepeda (Movistar) hinter sich und hielten das wild tobende GC-Rennen im Hintergrund souverän auf Distanz. Es war ein Etappensieg mit Ansage – und ein weiterer Schritt, der Astana im WorldTour-Ranking nach vorne bringt.

Nach dem Rennen zeigte sich Scaroni, der bereits ein herausragendes Jahr 2025 hinter sich hat, überglücklich: „Das ist der schönste und wichtigste Tag meiner Karriere. Ich habe daran geglaubt, auch wenn es kein leichter Giro war. In den letzten Tagen habe ich gespürt, dass ich wachse – und ich danke dem gesamten Team, besonders Fortunato. Wir haben vorab über den Etappensieg gesprochen, und er hat heute die Maglia Azzurra (Bergwertung) abgesichert. Ja, es ist der schönste Tag meines Lebens.“

Der 27-Jährige war zu Beginn der Saison in Topform, sammelte mehr UCI-Punkte als Tadej Pogacar und überraschte die Radsportwelt mit konstant starken Leistungen. Ein Sturz bei Strade Bianche stoppte seinen Frühling abrupt, doch Scaroni hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet – auf höchstem Niveau.

Dass bis zu diesem Punkt noch kein Italiener eine Giro-Etappe gewinnen konnte, war zusätzlicher Antrieb: „Natürlich gab es ein bisschen Druck. Ich habe die Stimmen gehört – dass wir schon bei Etappe 16 sind und noch kein Italiener gewonnen hat. Umso schöner ist es, dass ich Italien heute diesen Erfolg schenken konnte. Das bedeutet mir sehr viel.“

Es war ein Tag für die Tifosi, ein Tag für das Team – und vielleicht der Beginn eines neuen Kapitels in Scaronis Karriere.