Die 16. Etappe des Giro d’Italia 2025 hat das Gesamtklassement auf den Kopf gestellt – mit dramatischen Wendungen, die selbst Experten überrascht haben.
Primoz Roglic musste das Rennen nach einem Sturz aufgeben,
Juan Ayuso brach am vorletzten Anstieg komplett ein und verlor alle Chancen auf den Gesamtsieg. Am letzten Berg geriet auch
Isaac Del Toro ins Straucheln und rettete das Rosa Trikot nur mit knapper Not vor
Richard Carapaz und
Simon Yates.
Der Tag begann nass und kalt – auf 203 Kilometern von Laas nach Santa Cristina d’Aspromonte kämpften die Fahrer gegen Regen, Erschöpfung und einem tückischen Parcours. Schon früh entbrannte ein intensiver Kampf um die Ausreißergruppe. Fahrer wie Wout van Aert, Xabier Mikel Azparren und Josef Cerny bestimmten das Tempo auf den flachen Anfangskilometern, bis sich eine größere Gruppe um David Gaudu und Lorenzo Fortunato absetzen konnte.
Das Rennen nahm dann eine brutale Wendung: Thymen Arensman und Joshua Tarling stürzten, wobei Tarling aufgeben musste. Auch Egan Bernal wurde in einen Sturz verwickelt. Die Abfahrt forderte weitere Opfer – darunter Primoz Roglic und Richard Carapaz. Für Roglic bedeutete der Sturz das Aus, während Carapaz weiterfahren konnte.
Im Passo Santa Barbara – dem vorletzten Anstieg – folgte der nächste Schock: Juan Ayuso verlor früh den Anschluss an die Favoritengruppe. UAE verlor damit einen ihrer beiden Hoffnungsträger. Das eröffnete anderen Fahrern Chancen, und das Tempo wurde sofort erhöht – unter anderem durch das Tudor-Team mit Michael Storer und Max Poole.
Vorne hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe gebildet. Besonders
Christian Scaroni zeigte sich in Topform. Er attackierte elf Kilometer vor dem Ziel und wurde wenig später von Fortunato eingeholt. Beide arbeiteten zusammen und hielten das Feld klar auf Distanz. Dahinter eröffneten Carapaz und Yates rund 7,5 Kilometer vor dem Ziel den Kampf um das Rosa Trikot. Del Toro versuchte zu folgen, brach jedoch drei Kilometer vor der Ziellinie völlig ein.
Scaroni holte sich schließlich den verdienten Etappensieg – sein erster großer Erfolg seit Monaten – und zelebrierte ihn gemeinsam mit Fortunato. Dahinter setzte Carapaz ein deutliches Ausrufezeichen: Er nahm Simon Yates rund 40 Sekunden und Isaac Del Toro ganze 95 Sekunden ab. Das Rosa Trikot bleibt beim jungen Mexikaner – doch die Lücke ist nun hauchdünn.
Ein aktualisiertes Gesamtklassement folgt in Kürze. Klar ist: Die Karten im Kampf um den Giro-Sieg wurden neu gemischt.