Tadej Pogacar hat den letzten schweren Tag in den Alpen überstanden und seinen vierten Gesamtsieg bei der
Tour de France nahezu abgesichert. Auf der 19. Etappe ließ der Slowene vom
UAE Team Emirates - XRG zwar den Etappensieg sausen, doch im Kampf um das Gelbe Trikot geriet er zu keiner Zeit in Gefahr. Mit kontrollierter Fahrt und ruhiger Hand verteidigte er seinen komfortablen Vorsprung gegenüber
Jonas Vingegaard.
Nach der Attacke des Dänen auf der 18. Etappe setzte Pogacar auf Stabilität. Visma | Lease a Bike verzichtete auf weitere Angriffe, und das UAE-Team bestimmte souverän das Tempo der verkürzten, 93 Kilometer langen Etappe. Auf dem 19 Kilometer langen Schlussanstieg nach La Plagne – größtenteils im Regen – wurde das Rennen erneut zur Bühne für Pogacars taktische Reife.
„Arensman griff in einem guten Moment an“ – Pogacar über Freundschaft statt Rivalität
„Wir waren bis zum letzten Anstieg wirklich gut unterwegs, aber andere Fahrer dachten, sie könnten 19 Kilometer lang an diesem Anstieg sprinten“, sagte Pogacar im Ziel. „Das Tempo war am Anfang unglaublich hoch, und ich dachte kurz, dass Jonas vielleicht auch die Etappe gewinnen wollte, aber am Ende war er direkt an meinem Rad.“
14 Kilometer vor dem Ziel versuchte Pogacar eine Attacke – jedoch ohne Erfolg. Stattdessen ließ er
Thymen Arensman ziehen, der sich den Tagessieg sicherte. „Arensman griff in einem guten Moment an, und ich beschloss, ihm nicht zu folgen. Ich behielt mein Tempo bei, aus defensiven Gründen. Damit fühlte ich mich wohl.“
Gemeinsam mit Vingegaard begleitete Pogacar später noch
Florian Lipowitz bis zum Ziel, ohne weitere Angriffe zu riskieren. „Ich musste den gesamten Anstieg an der Spitze fahren, deshalb bin ich am Ende ziemlich müde. Ich habe drei harte Tage hinter mir und bin froh, dass das harte Wochenende vor der Tür steht“, so Pogacar. „Es ist immer noch die Tour de France, und wir müssen uns noch zwei Tage lang konzentrieren.“