„Ich weiß nicht, was ich tue“ - Thymen Arensman überrascht sich selbst – und lässt Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard stehen

Thymen Arensman hat eine beeindruckende Tour de France mit einem weiteren Glanzmoment gekrönt: Der Niederländer feierte am Freitagnachmittag in La Plagne seinen zweiten Etappensieg – und sorgte damit für den einzigen Erfolg des Teams INEOS Grenadiers bei dieser Rundfahrt.

Der 25-Jährige war ohne Ambitionen auf die Gesamtwertung ins Rennen gestartet, fand aber im Laufe der Tour seine Form und überzeugte mit starken Kletterleistungen. In La Plagne setzte Arensman ganz auf seine Beine – und nicht auf die Hilfe einer Ausreißergruppe. Das UAE Team Emirates – XRG hielt das Tempo den gesamten Tag über hoch, kontrollierte jeden Angriff, und am letzten Anstieg konnten weder Tadej Pogacar noch Jonas Vingegaard entscheidend attackieren. So nutzte Arensman seine Chance – und fuhr zu einem der prestigeträchtigsten Siege dieser Frankreich-Rundfahrt.

„Ich kann es nicht glauben. Eine Etappe zu gewinnen ist schon unglaublich, aber jetzt auch noch gegen die Stärksten der Welt – ich träume, ich weiß gar nicht, was ich tue“, sagte Arensman im Ziel überwältigt.

Nach der Abfahrt nach La Plagne war zunächst noch Teamkollege Tobias Foss an seiner Seite. „Wir sprachen über Funk – ich sagte: ‚Ich werde versuchen zu folgen, morgen ist dein Tag, heute schaue ich mal, was geht.‘ Ich hatte alles unter Kontrolle und dachte mir: Ich probiere es einfach. Dann haben sie sich vorne angeschaut – und ich war weg.“

Nach seinem Sieg auf der Bergetappe nach Superbagnères ist es bereits der zweite Tageserfolg für Arensman in dieser Tour – und eine perfekte Reaktion auf den enttäuschenden Giro d’Italia im Frühjahr, bei dem er seine eigenen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Mit dem Doppelschlag in den Alpen hat er seine Grand-Tour-Saison eindrucksvoll gerettet.

Für INEOS Grenadiers stehen mit den hügeligen Etappen 20 und 21 noch weitere Chancen auf Etappenerfolge aus – aber Arensman hat seinen Namen jetzt schon eindrucksvoll ins Rampenlicht gefahren.