Als die Wildcards für die Vuelta a España 2025 bekannt gegeben wurden, ließ die Kontroverse nicht lange auf sich warten. Besonders die Nichtberücksichtigung des spanischen ProTeams Equipo Kern Pharma sorgte für Unmut – stattdessen erhielt das
Q36.5 Pro Cycling Team eine Einladung. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war offenbar der Wunsch der Rennleitung um Javier Guillén, mit
Tom Pidcock einen internationalen Topstar ins Rennen zu holen – in der Hoffnung auf ein spektakuläres Aufeinandertreffen mit Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard im Kampf um das Rote Trikot.
Neben Q36.5 erhielten auch Burgos-BH und Caja Rural die begehrten Wildcards. Euskaltel-Euskadi und Kern Pharma hingegen gingen leer aus – trotz der überzeugenden Leistungen im Vorjahr, als Pablo Castrillo (inzwischen bei Movistar) und Urko Berrade für Kern Pharma Etappensiege einfuhren und sich als ernstzunehmende Kräfte im spanischen Radsport etablierten.
Inzwischen hatte sich die Diskussion etwas beruhigt – doch neue Aussagen von Tom Pidcock gegenüber der Marca könnten die Wogen erneut hochgehen lassen. Der Brite zweifelt offen an seiner Teilnahme bei der Vuelta:
„Ich glaube nicht, dass ich dabei sein werde. Der ursprüngliche Plan war, beim Giro zu starten, mich auf die Ardennen-Klassiker vorzubereiten und dann die Saison ein wenig zu verlängern. Aber ich fühle mich müde – ich fahre Rennen seit Januar“, so Pidcock.
Sollte sich seine Absage bestätigen, dürften die kritischen Stimmen gegenüber der Vuelta-Organisation wieder lauter werden. Denn eine Einladung auf Kosten eines ambitionierten spanischen Teams wie Kern Pharma – nur um dann möglicherweise auf den britischen Star verzichten zu müssen – wäre für viele nur schwer nachvollziehbar. Der August wird zeigen, ob sich die Entscheidung auszahlt oder zur Vorlage für neue Kritik wird.
Tom Pidcocks voller Kalender – ein intensives Frühjahr auf höchstem Niveau
Seit seinem Saisondebüt mit dem Q36.5 Pro Cycling Team bei der AlUla Tour Ende Januar hat Tom Pidcock ein beeindruckend dichtes Rennprogramm absolviert. Der Brite war bei insgesamt elf hochklassigen Veranstaltungen am Start – darunter WorldTour-Etappenrennen, Klassiker und schließlich der Giro d’Italia.
Hier sein vollständiger Kalender bis Anfang Juni:
- AlUla Tour: 28. Januar – 1. Februar
- Vuelta a Andalucía: 19. – 23. Februar
- Omloop Het Nieuwsblad: 1. März
- Strade Bianche: 8. März
- Tirreno-Adriatico: 10. – 16. März
- Mailand–Sanremo: 22. März
- Brabantse Pijl: 18. April
- Amstel Gold Race: 20. April
- Flèche Wallonne: 23. April
- Lüttich–Bastogne–Lüttich: 27. April
- Giro d’Italia: 9. Mai – 1. Juni
Ein derart dicht gepackter Kalender, gespickt mit anspruchsvollen Klassikern und dreiwöchigen Belastungen, erklärt Pidcocks jüngste Zweifel an einer möglichen Vuelta-Teilnahme. Die Müdigkeit ist nachvollziehbar – und wirft gleichzeitig neue Fragen zur Wildcard-Strategie der Vuelta-Organisation auf.