„Ich gehe als Schwächster ins Rennen“ – Isaac del Toro trotz Top-5 im WM-Zeitfahren bescheiden

Radsport
Montag, 22 September 2025 um 15:00
Isaac del Toro
Isaac del Toro will das Straßenrennen der Weltmeisterschaft in Kigali am Sonntag mit bewusst niedrigen Erwartungen angehen. Der 21-jährige Mexikaner glänzte zwar mit einer starken Leistung im Zeitfahren der Männer-Elite, doch er bremste die Euphorie sofort.
Del Toro belegte über die 46,3 Kilometer lange Strecke den fünften Rang, nur vier Sekunden vom Podium entfernt. Auf den dreifachen Weltmeister Remco Evenepoel verlor er 2:40 Minuten. Anstatt jedoch Enttäuschung zu zeigen, wählte der Fahrer des UAE Team Emirates – XRG einen nüchternen Ton.
„Ich kann mir keine Vorwürfe machen, ich hatte einfach nicht mehr in den Beinen“, erklärte Del Toro gegenüber In de Leiderstrui. „Evenepoel, Jay Vine und Ilan van Wilder waren stärker. Ich habe mein Bestes gegeben, vielleicht muss ich einfach noch besser werden.“

Starke Leistung mit Einschränkungen

Del Toro startete furios, verlor im Mittelteil aber spürbar an Zeit. Erst gegen Ende konnte er wieder zulegen. „Vielleicht war das Zeitfahren etwas zu lang für mich. Vor allem im Mittelteil habe ich einige Sekunden eingebüßt, die ich zum Schluss wieder gutmachen konnte. Das war so geplant, auch wenn ich dort lieber weniger verloren hätte. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung“, sagte er.
Mit bereits 13 Siegen in dieser Saison zählt der junge Mexikaner zu den Shootingstars des Jahres. Sein Auftritt zwischen Tadej Pogacar und Ilan van Wilder in der Endwertung bestätigte einmal mehr seine Klasse.

Favorit bei den Buchmachern, Understatement vor dem Straßenrennen

Die Wettanbieter sehen Del Toro hinter Pogacar und Evenepoel als heißen Kandidaten auf das Regenbogentrikot. Der Fahrer selbst bleibt zurückhaltend: „Aus dem Zeitfahren kann ich für Sonntag nicht viel mitnehmen. Ich starte mit dem Gedanken, dass ich der schwächste Fahrer im Feld bin. Das stimmt natürlich nicht, aber mit dieser Einstellung kann ich mich im Training besser fokussieren.“

Zwischen Bescheidenheit und Erwartungsdruck

So klingt es, als wolle Del Toro jeglichen Druck von sich nehmen. Doch im Peloton dürfte ihn nach diesem Auftritt kaum jemand unterschätzen. Sein fünfter Platz in seinem ersten Elite-WM-Zeitfahren zeigt, dass er bereit ist, den Großen der Szene Paroli zu bieten – auch wenn er selbst lieber tiefstapelt.
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