„Eröffnungsetappen sind wie Eintagesrennen“ – Dänemark vertraut auf Jonas Vingegaard bei der EM

Radsport
Montag, 22 September 2025 um 15:15
jonasvingegaard
Der dänische Nationaltrainer Michael Morkov hat die Kritik zurückgewiesen, Jonas Vingegaard sei für Eintagesrennen nicht geeignet. Der zweifache Tour-de-France-Sieger habe bereits mehrfach bewiesen, dass er auch in diesem Format bestehen könne, betonte er vor den Europameisterschaften 2025.
Die Debatte hatte neue Fahrt aufgenommen, nachdem Vingegaards Rennkalender zuletzt fast ausschließlich auf Grand Tours und Etappenrennen ausgerichtet war. Viele Beobachter stellten infrage, ob er sich der besonderen Dynamik eines harten Eintagesrennens anpassen kann. Für Mørkøv ist diese Skepsis unbegründet: „Ich glaube nicht an diese Theorie. Jonas hat gezeigt, dass er auf Eröffnungsetappen außergewöhnlich stark sein kann – und die ähneln in vielerlei Hinsicht einem Eintagesrennen.“

Dauphiné als Beweisstück

Als Paradebeispiel nannte der Nationaltrainer das Critérium du Dauphiné im Juni. Dort gehörte Vingegaard auf der ersten Etappe zu einem exklusiven Quartett mit Tadej Pogacar, Remco Evenepoel und Mathieu van der Poel. Bis ins Finale hinein attackierte er selbstbewusst, ehe er sich im Sprint nur Pogacar geschlagen geben musste. „Für mich sagt das alles aus“, so Mørkøv. „Er war aggressiv, er griff an und er hatte die Beine, um es mit den Besten zu Ende zu bringen. Natürlich kann er ein Eintagesrennen gewinnen.“

Vingegaard selbst bleibt bescheiden

Der Hauptakteur selbst äußerte sich deutlich zurückhaltender. Bei einem Auftritt in Dänemark erklärte Vingegaard, er sehe sich nicht als klaren Favoriten für den EM-Titel. Stattdessen verwies er auf Pogacar als den Mann, den es zu schlagen gelte, und nannte zudem Evenepoel und Van der Poel als Kandidaten: „Die Strecke ist wie gemacht für explosive Fahrer und Klassikerspezialisten. Ich werde alles geben, aber andere haben bessere Chancen.“

Bescheidenheit trifft auf Topform

Gerade diese Mischung aus Zurückhaltung und Selbstvertrauen nach seinem Vuelta-Sieg könnte Vingegaard gefährlich machen. Der 28-Jährige reist mit einem klaren Formhoch und einer starken dänischen Mannschaft nach Leuven. Ob er seine Grand-Tour-Erfolge in einen großen Triumph an einem einzigen Tag umwandeln kann, bleibt abzuwarten.
Wenn Mørkøvs Vertrauen gerechtfertigt ist, könnte der Sonntag jedoch die endgültige Antwort liefern – und die Diskussion über Vingegaards Eintages-Qualitäten für lange Zeit beenden.
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