Remco Evenepoel konnte im Straßenrennen der Herren bei der
Weltmeisterschaft 2024 in Zürich nicht ganz das Double-Double schaffen. Hinterher hatte der Belgier aber keine Ausreden, sondern zollte dem neuen Regenbogentrikot-Träger
Tadej Pogacar vollen Respekt.
In typisch brillanter Pogacar-Manier griff der Slowene 100 km vor dem Ziel an. Trotz der herkulischen Anstrengung, die von dort an erforderlich war, sahen Evenepoel und Co. den Slowenen bis zur Ziellinie einfach nicht wieder. "Ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass es so früh passieren würde", gibt Evenepoel in seinem Interview nach dem Rennen gegenüber VTM zu. "Ich dachte, es sei ein Selbstmordversuch. Als Mathieu van der Poel und ich uns ansahen, dachten wir, es sei eine 'verrückte Aktion'. Aber Tadej hatte auch einen starken Fahrer vor sich (Jan Tratnik, d. Red.). Es ist wirklich außergewöhnlich, dass er vorne bleiben konnte, denn wir haben wirklich nicht still gesessen. Dem ist nicht viel hinzuzufügen."
Nicht nur wegen des brillanten Sieges in Zürich glaubt Evenepoel, dass Pogacar ein verdienter Weltmeister ist: "Das ist außergewöhnlich", gab Evenepoel zu. "Er ist der beste Fahrer des Jahres und der einzige, der es verdient, das Regenbogentrikot zu tragen. Es ist etwas ganz Besonderes, dass er 100 Kilometer vor dem Ziel angegriffen hat und wir nicht viel näher gekommen sind. Aber ich konnte wirklich nicht mehr tun. Ab der vierten oder fünften Runde ging es immer super tief und es wurde jede Runde ein bisschen weniger. Es war wirklich eine zermürbende Weltmeisterschaft."
Und für Evenepoel selbst erwies sich das Podium schließlich als zu schwer zu erreichen, als der Belgier die Ziellinie als Fünfter überquerte. "Da kann ich sie kaum schlagen", resümiert er. "Eine Medaille wäre schön gewesen, aber das hätte an meiner Karriere nicht viel geändert. Ich bin hierher gekommen, um das Regenbogentrikot zu holen, aber das war nicht zu erwarten. Tadej war einfach überragend."