Ayuso greift nach Rosa: Vom Schatten Pogacars ins Rampenlicht des Giro d’Italia

Nach zwei Starts bei der Tour de France und der Vuelta a Espana ist für Juan Ayuso nun der Moment gekommen, beim Giro d’Italia 2025 sein Können zu zeigen – und das mit großen Ambitionen. Gemeinsam mit Adam Yates bildet der 22-jährige Spanier die Doppelspitze des UAE Team Emirates – XRG und soll die Lücke füllen, die Tadej Pogacar nach seinem historischen Doppelsieg 2024 hinterlässt.

„Den Giro zu fahren war eine Idee, die ich schon letztes Jahr hatte“, gesteht Ayuso gegenüber La Gazzetta dello Sport. Damals musste er sich jedoch noch hinten anstellen, als die Teamleitung Pogacar für die Italien-Rundfahrt den Vorzug gab. Die verpasste Gelegenheit hat ihn nun nur noch motivierter gemacht: „Noch bevor ich die Strecke für 2025 kannte, hatte ich den Giro fest im Kopf.“

Dass er als einer der talentiertesten Kletterer seiner Generation gilt, ist längst kein Geheimnis mehr. Jetzt will er diese Vorschusslorbeeren in Resultate ummünzen – mit Blick auf das Podium, aber ohne falsche Bescheidenheit: „Es wäre eine Enttäuschung, nicht unter die ersten Drei zu landen“, erklärt Ayuso klar. „Nicht weil ich unbedingt gewinnen muss, aber weil ich spüre, dass ich bereit bin, um den Sieg mitzufahren.“

Die Strecke 2025 mit ihren anspruchsvollen Bergetappen, technisch fordernden Abfahrten und zwei selektiven Zeitfahren kommt dem Allrounder durchaus entgegen. Mit einem starken Team an seiner Seite – inklusive des erfahrenen Adam Yates – sieht Ayuso seine Chancen intakt: „Ich glaube, dass ich mit die stärksten Helfer im Peloton habe.“

Mit dieser neuen taktischen Ausrichtung – einer Doppelspitze statt der totalen Pogacar-Dominanz – verspricht UAE nicht nur Spannung, sondern auch mehr taktische Flexibilität. Ayuso bringt den Hunger des aufstrebenden Stars, Yates die Routine und Konstanz eines Klassementfahrers. Ob diese Kombination das Maglia Rosa nach Abu Dhabi bringt, bleibt abzuwarten – aber dass Ayuso bereit ist, das Zepter zu übernehmen, daran lässt er keinen Zweifel.