Das Team Visma - Lease a Bike erlebte ein herausforderndes Jahr 2024. Zahlreiche Rückschläge und Pechmomente machten es für die niederländische Mannschaft schwer, an die Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen. Doch trotz aller Widrigkeiten gab es einen Moment, der das Team beflügelte und Hoffnungen für die kommende Saison weckte.
Dieser Moment war die 11. Etappe der Tour de France, als Jonas Vingegaard den Slowenen Tadej Pogacar in einem packenden Sprint auf der anspruchsvollen Etappe nach Le Lioran bezwang. „Das war unser Highlight der Tour und für Jonas wahrscheinlich des ganzen Jahres“, resümierte der sportliche Leiter Grischa Niermann im Interview mit Eurosport.
Die Tour de France 2024 hinterließ bei Niermann gemischte Gefühle. Trotz schwieriger Vorbereitungen und einiger Rückschläge konnte das Team stolz auf die Leistung seines dänischen Kapitäns sein. „Vor allem nach den schweren ersten Etappen waren wir zufrieden. Jonas zeigte schon in San Luca auf der zweiten Etappe eine starke Performance und konnte Pogacar in Schach halten. Natürlich gab es auch Enttäuschungen, wie etwa am Col du Galibier, wo er in der Abfahrt Zeit einbüßte. Doch insgesamt war es eine gute Leistung, auch wenn Pogacar in diesem Jahr auf einem außergewöhnlichen Niveau unterwegs war.“
Besonders beeindruckte Vingegaards Kampfgeist auf der Etappe ins Zentralmassiv. „Wir wussten, dass Pogacar angreifen würde, und genau das tat er. Jonas konnte der Attacke zunächst nicht folgen, zeigte aber eine beeindruckende Aufholjagd und war wohl der Einzige, der Pogacar in einem Sprint schlagen konnte, den dieser gewinnen wollte. Danach keimte die Hoffnung auf einen Gesamtsieg auf, aber in den Pyrenäen und Seealpen war Pogacar klar überlegen“, so Niermann.
Mit Blick auf die Tour 2025 zeigte sich der deutsche DS optimistisch. Die Strecke mit ihren steilen Anstiegen und einem Bergzeitfahren könnte Vingegaard entgegenkommen. „Es gibt Anstiege wie Mont Ventoux, Hautacam und Col de la Loze, die Jonas liegen. Doch nach der Tour 2024 wissen wir, dass auch Pogacar in diesen Bereichen sehr stark ist. Trotzdem denke ich, dass die Route Jonas mehr Chancen bietet.“