Mit drei U23-Europameistertiteln im Zeitfahren hat sich
Alec Segaert in den vergangenen Saisons als Spezialist gegen die Uhr einen Namen gemacht. Und obwohl seine größten Resultate bislang aus dieser Disziplin stammen, peilt Segaert künftig Erfolge auf mehreren Terrains an. Besonders reizen ihn die Kopfsteinpflaster-Klassiker, darunter das ikonische Paris-Roubaix, wo in der Vergangenheit mehrere Weltklasse-Zeitfahrer dank ihrer Motoren triumphierten. Das tut er jedoch in neuen Farben.
Nach vier Jahren beim traditionsreichen belgischen Team
Lotto und dessen Development-Team zieht es den 22-Jährigen ins Ausland. Seine neue, exotische Destination ist Bahrain, denn in den nächsten drei Jahren fährt er für
Bahrain - Victorious. Vorausgesetzt, er wechselt nicht früher die Farben – was heutzutage nicht ungewöhnlich wäre.
„Ich bin sehr glücklich, nach vier Saisons bei Lotto ein neues Umfeld zu entdecken. Dort habe ich alles gelernt, es war das ideale Umfeld, um Profi zu werden; die Atmosphäre war sehr familiär, und es waren größtenteils Belgier“, beginnt Segaert im Gespräch mit
Cyclism'Actu.
Der Wechsel aus einer Struktur, in der zwei Drittel des Teams Belgier waren, zu Bahrain - Victorious, wo sein einziger Landsmann der ebenfalls junge Vlad Van Mechelen ist, wird die Anpassungsfähigkeit des 22-Jährigen auf die Probe stellen. „Bei Bahrain sind die Dinge ein bisschen anders…“, räumt er ein und betont zugleich, dass es keineswegs ein schlechteres Umfeld sei. „Ich brauchte eine Veränderung. Wir sind ein internationales Team, es gibt viele ausländische Fahrer, aber es ist großartig. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen.“
Traum von Roubaix
Neben dem sportlichen Personal trifft Segaert auch seinen älteren Bruder Loïc wieder, der seit 2024 als Zeitfahrtrainer im Performance-Stab von Bahrain - Victorious arbeitet. Mit seiner Hilfe hofft Segaert, nach einem eher übergangsgeprägten Jahr 2025 den Schritt vom U23-Star zum WorldTour-Profi zu vollziehen und sich dauerhaft unter den Besten zu etablieren.
Und auch wenn Bahrain - Victorious nicht als eines der reichsten Teams der WorldTour gilt, kann sich die Mannschaft auf eine modernere Infrastruktur und ein stärkeres Zeitfahr-Setup als die belgische Konkurrenz stützen. Das war für den 22-Jährigen ein Argument bei seiner Entscheidung. „Ich habe hier unterschrieben, um für ein Team mit umfangreicheren Ressourcen zu fahren.“
Alec Segaert ist dreifacher U23-Europameister im Einzelzeitfahren
Der Fokus liegt jedoch klar auf dem einzigen französischen Monument: „Ich hoffe wirklich, in den flämischen Klassikern gut abzuschneiden. Meine Präferenz ist Paris-Roubaix. Ich bin aber auch hier, um dem Team zu helfen. Im Giro d’Italia wird mein Ziel zum Beispiel sein, meine Kapitäne bestmöglich in ihrem Kampf um ein gutes Gesamtklassement zu unterstützen, aber ich hoffe auch auf starke Zeitfahren.“
Zum Abschluss teilt Alec sein Aufbauprogramm: „Ich starte meine Saison in Spanien, aber so richtig geht es für mich am 28.02. mit dem Omloop Het Nieuwsblad los. Ziel ist es, Form für Paris-Roubaix aufzubauen und dort zu glänzen – oder Matej glänzen zu lassen. Außerdem absolviere ich ein Höhentrainingslager zur Vorbereitung auf den Giro.“