"Es ist der zweite Tag in Folge, an dem er nicht mithalten kann" - Johan Bruyneel über Primoz Roglics Kampf gegen Juan Ayuso

Radsport
Sonntag, 18 Mai 2025 um 14:00
juanayuso
Der Giro d’Italia 2025 kam nur langsam auf Touren – doch in den letzten beiden Etappen zeigte Juan Ayuso, was in ihm steckt. Mit offensivem Fahrstil machte er die Sekunden auf Primoz Roglic wett, die er im Zeitfahren eingebüßt hatte. Vor der Schotteretappe von Siena am Sonntag sieht Johan Bruyneel den psychologischen Vorteil eindeutig beim Spanier.
Der belgische Ex-Profi und Taktikexperte kommentierte in The Move-Podcast die Strategie von BORA – hansgrohe auf der 8. Etappe. „Sie wollten das Trikot offenbar an Lorenzo Fortunato abgeben, aber der fiel am Anstieg zurück“, so Bruyneel. „Wer hätte gedacht, dass Fortunato dort Zeit verliert? Er hat offenbar zu viel Energie in die bisherigen Bergsprints gesteckt. Das fordert nun seinen Tribut.“
Am Ende des Tages belegten zwei Fahrer von XDS Astana die Plätze eins und zwei im Gesamtklassement. Doch im Finale spielten nicht nur die Ausreißer eine Rolle.
Tom Pidcock versuchte am letzten Anstieg zu attackieren – wurde aber sofort von Ayuso gestellt. „Ich verstehe das nicht ganz. Es fällt mir schwer zu glauben, dass Pidcock wirklich denkt, er könne um das Gesamtklassement fahren“, sagt Bruyneel. „Gerade die Etappe am Sonntag liegt ihm – deshalb war dieser Angriff aus taktischer Sicht fragwürdig. Für mich ist er einer der Topfavoriten auf den Tagessieg nach Siena.“
Im Bergaufsprint ins Ziel setzte Ayuso erneut einen Nadelstich. Mit einer Attacke überraschte er Roglic, gewann eine weitere Sekunde – und ließ seinen Rivalen erneut alt aussehen. „Ayuso wollte mehr als nur Sekunden – das war ein Statement“, analysiert Bruyneel. „Wenn Roglic richtig gute Beine gehabt hätte, hätte er das nicht zugelassen. Es wird keine Auswirkungen auf das Gesamtklassement haben – aber es ist bereits der zweite Tag in Folge, an dem er Ayusos Tempo nicht halten kann.“
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