Die 13. Etappe der
Vuelta a Espana 2025 führt die Fahrer nach Asturien – und hinauf auf den legendären Angliru. Über 202 Kilometer geht es von Cabezón de la Sal bis zum Gipfel eines der gefürchtetsten Anstiege des Radsports. Schon jetzt gilt die Etappe als die „Königin“ dieser Vuelta: lang, brutal und voller Dramatik.
Alberto Contador, der seine Karriere mit einem Sieg am Angliru beendete, analysierte für Eurosport nicht nur den finalen Anstieg, sondern auch die entscheidenden Passagen davor.
Lange Anfahrt, schwerer Cordal
„Eine ganz besondere Etappe, auch auf persönlicher Ebene. Eine andere und harte Etappe, auch weil es mehr als 200 Kilometer sind und man berücksichtigen muss, dass es mehr als 160 Kilometer praktisch flach sein wird“, erklärte Contador. Er betonte die typischen Tücken des nordspanischen Terrains: „Nun, das Flachland, das es in Kantabrien mit diesen steilen Hängen gibt, die so sehr schmerzen und in denen es einen enormen Kampf für die Ausreißer geben wird, um sich zu konsolidieren.“
Bevor das Feld den Angliru erreicht, wartet mit dem Alto del Cordal ein Schlüsselpunkt. „Vor allem die vorletzte Schwierigkeit ist sehr wichtig – der Cordal, ein Gebirgspass, der bei den Fahrern sehr bekannt ist, sowohl wegen der Härte des Anstiegs als auch wegen der Gefahr der Abfahrt“, so Contador.
Der Mythos Angliru
Wenn der Cordal überstanden ist, bleibt nur noch der finale Anstieg – und der hat es in sich. „Dann, natürlich, der mythische Angliru. Wir wissen bereits, was es ist, und wir werden vor allem diese Prozente sehen, diese Rampen, diesen sehr berühmten Abschnitt der Cueña les Cabres mit Prozenten von 27 % Steigung“, beschrieb Contador eindringlich. „Wir sprechen von einem Pass, der so schwer ist, und der wahrscheinlich der schwerste von allen Grand Tours ist, weil er Teile von Pausen hat. Diese Pausen liegen bei 10 %, aber wenn man plötzlich eine Rampe mit 20, 23 oder sogar 27 % Steigung vorfindet, ist das natürlich das, was die Fahrer bremst. Wir werden sehen, wer den Sieg auf diesem mythischen Gipfel davonträgt.“
Der Angliru ist 12,4 Kilometer lang und weist im Schnitt 9,8 % Steigung auf. Die ersten fünf Kilometer bewegen sich um die 8 %, ehe die Straße in eine Abfolge gnadenloser Rampen übergeht. Nur der letzte Kilometer bietet etwas Entlastung. Der Abschnitt Cueña les Cabres mit seinen 27 % gilt als einer der brutalsten Rampen im gesamten Profiradsport.
Ultimativer Tag für die Gesamtwertung
Die Etappe ist jedoch nicht allein wegen des Angliru gefürchtet. Über 160 Kilometer holprige Straßen in Kantabrien und Asturien werden die Fahrer bereits vor dem Finale zermürben. Der Cordal könnte die Karten noch einmal neu mischen – durch seinen harten Anstieg, aber auch durch die gefährliche Abfahrt, die oft das Rennen prägt, bevor es in den Schlussanstieg geht.
Alles deutet darauf hin, dass sich früh eine große Ausreißergruppe formieren wird. Doch spätestens, wenn das Rennen in die Berge geht, beginnt ein reiner Überlebenskampf. Für die Fahrer der Gesamtwertung dürfte die 13. Etappe eine Vorentscheidung bringen: Der Angliru wird entweder Sieger krönen oder Schwächen gnadenlos offenlegen.
Der Alto de l'Angliru (Vuelta a Espana)