Die
Vuelta a Espana wurde am Dienstag erneut unterbrochen – ähnlich wie schon bei der 11. Etappe in Bilbao. Dieses Mal traf es die 16. Etappe, die in Castro de Herville (Galicien) hätte enden sollen. Rund acht Kilometer vor dem Ziel musste das Rennen wegen eines Protests gegen die israelische Invasion in Gaza und die Teilnahme des Teams Israel – Premier Tech neutralisiert werden.
Demonstrationen und Verwirrung im Peloton
Die Organisatoren beschlossen, das Rennen noch vor dem letzten Anstieg zu neutralisieren. Zwar wurde
Egan Bernal aus einer Ausreißergruppe zum Sieger erklärt, doch die Situation sorgte im Peloton für erhebliche Verunsicherung.
Joxean Fernández Matxín, Sportdirektor des UAE Team Emirates XRG, schilderte gegenüber RTVE, wie die Nachricht das Team mitten in der Abfahrt erreichte: „Es war im Grunde eine Kopie der Etappe von Bilbao. Als wir die letzte Abfahrt in Angriff nahmen, etwa 14 Kilometer vor dem Ziel, wurde uns gesagt, dass die Etappe 8 Kilometer vor dem Ziel enden würde. Wir wussten, dass es vor dem Anstieg war, aber wir versuchten herauszufinden, ob es genau an der 8-Kilometer-Marke sein würde oder ob eine Ziellinie an einem anderen Punkt eingerichtet würde. Das führte zu Verwirrung.“
Das Zentrum des Protests befand sich rund 3,5 Kilometer vor dem Ziel, in der Nähe der Teamfahrzeuge. Demonstranten mit palästinensischen Fahnen forderten den Ausschluss der israelischen Mannschaft.
Matxín räumte ein, dass auch sein Team keine klaren Informationen über die Lage am Cut-off-Punkt hatte: „Wir wissen nicht, wie die Situation dort oben war. Man sagte uns, die Straße sei 3 Kilometer vor dem Ziel blockiert. Ich weiß nicht, warum sie nicht bei 5 oder 7 Kilometern gestoppt haben, aber das ist die Entscheidung der Organisatoren, und wir müssen sie respektieren, weil wir im Rennen sind.“
Schon zuvor war die Etappe von einem Zwischenfall überschattet: Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel musste die Polizei einen auf die Straße gelegten Baumstamm entfernen, der als Sabotageakt gewertet wurde. Die Proteste gegen Israel – Premier Tech ziehen sich durch die gesamte Vuelta und dürften anhalten, besonders in Valladolid, wo auf der 18. Etappe das Einzelzeitfahren ausgetragen wird.
Proteste bei der Vuelta a España 2025 sind an der Tagesordnung.
Aus sportlicher Sicht
Rein sportlich gesehen erreichte
Joao Almeida das Ziel gemeinsam mit dem Führenden
Jonas Vingegaard, der in der Gesamtwertung 48 Sekunden Rückstand aufwies.
Die UAE-Mannschaft zog Marc Soler aus der Ausreißergruppe zurück, doch Sportdirektor Matxín betonte, dass dies nicht als Reaktion auf einen möglichen Angriff Almeidas gedacht war: „Nein, wir hatten Marc vorne, falls wir ihn zurückholen müssten. Er konnte die Etappe ohnehin nicht gewinnen, da er zwei Minuten hinter den Spitzenreitern lag. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur Felix [Grossschartner] bei João, deshalb haben wir Marc zur Sicherheit zurückgerufen.“