Die
Vuelta a Espana wird weiterhin von täglichen Protestaktionen gegen das Team Israel – Premier Tech beeinträchtigt, die das gesamte Peloton betreffen. Auch diesmal wurde das Rennen neutralisiert und endete vorzeitig in Galicien – sehr zum Ärger von
Jonas Vingegaard, der sich nach der Etappe in Castro de Herville enttäuscht zeigte.
„Es ist eine Schande, dass das wieder passiert. Jeder hat das Recht zu protestieren, aber es ist schade, dass es hier und auf diese Weise geschehen muss und wir das Rennen nicht beenden können“, sagte der Däne nach dem Ziel. „Das sollte nicht passieren. Mein Team hat heute großartig gearbeitet, und ich hätte ihre Leistung gerne im Finale honoriert. Außerdem tut es mir leid für die spanischen Radsportfans, die kein spannendes Ende erleben durften.“
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche sahen sich die Organisatoren gezwungen, das Finale zu neutralisieren. Während es zuvor ein flaches Stadtziel betraf, blockierte diesmal eine große Gruppe Demonstranten die Straße des letzten Anstiegs. Unter diesen Umständen war es unmöglich, das Rennen sicher fortzusetzen, sodass es rund acht Kilometer vor dem Ziel am Fuße der Schlusssteigung abgebrochen wurde.
Zeitunterschiede im Gesamtklassement ergaben sich lediglich für Fahrer wie Felix Gall und William Junior Lecerf, die am vorletzten Anstieg das Tempo von Bahrain Victorious nicht mitgehen konnten. Die Favoriten auf den Gesamtsieg sowie die Anwärter auf das Podium erreichten gemeinsam die provisorische Ziellinie auf einer kleinen Nebenstraße.
Richard Plugge ebenso unglücklich
Auch der Teamchef von Visma | Lease a Bike zeigte sich unzufrieden – obwohl die Situation seinem Team theoretisch sogar hätte nützen können, da durch die Neutralisierung Angriffe von UAE Team Emirates – XRG oder João Almeida ausblieben.
„Es ist wirklich bedauerlich, dass diese Entscheidung erneut getroffen werden musste, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten. Solange die Rennleitung und die UCI die Vuelta zulassen, gehe ich davon aus, dass sie auch dafür sorgen können, dass sie sicher stattfindet“, erklärte er. Gleichzeitig räumte er ein, dass sich ohne konkrete Maßnahmen und mit dem Verbleib von Israel – Premier Tech im Rennen wohl nichts ändern werde.
„Aber es ist nun schon das zweite Mal, dass die Veranstalter während des Rennens eingreifen mussten – und das beeinflusst selbstverständlich auch das sportliche Ergebnis. Ich möchte deshalb noch einmal an die Öffentlichkeit appellieren, unsere Fahrer und das Rennen nicht zu behindern. Zugleich fordere ich die Organisatoren auf, alles zu tun, um die Veranstaltung zu sichern, damit wir in der letzten Woche der Vuelta einen spannenden sportlichen Wettkampf erleben können“, schloss er.