„Er lässt sich einfach von Demis anmaßendem Verhalten beeinflussen“ – Visma-Chef kontert scharf nach Sturz-Vorwürfen gegen sein Team

Radsport
durch Nic Gayer
Mittwoch, 30 Juli 2025 um 11:00
DemiVollering (3)
Demi Vollerings Kampagne bei der Tour de France Femmes hat eine unerwartet dramatische Wendung genommen. Ein schwerer Sturz auf der 3. Etappe warf die Favoritin zurück und stellte ihre Chancen auf den Gesamtsieg vor den entscheidenden Bergetappen in Frage. Doch nicht nur sportlich sorgte das Unglück für Erschütterungen – auch abseits der Strecke lodert seither ein offener Konflikt zwischen Teamverantwortlichen.
Stephen Delcourt, Teamchef von FDJ - Suez, übte nach dem Zwischenfall scharfe Kritik: Er warf konkurrierenden Mannschaften vor, „mit dem Leben zu spielen“, und nannte deren taktisches Verhalten „wirklich respektlos“. Der Vorwurf: Rücksichtslosigkeit im Feld habe den Sturz begünstigt.

Visma kontert scharf: „Demi denkt, sie sei in einem goldenen Käfig“

Diese Aussagen ließ Jos van Emden vom Team Visma - Lease a Bike nicht unkommentiert. Im Gespräch mit Het Nieuwsblad reagierte er mit deutlichen Worten: „Was er sagt, ist absolut lächerlich. Ich habe absolut keinen Respekt vor diesen Kommentaren.“ Für van Emden steht fest: Die Aussagen Delcourts seien stark von Emotionen getrieben – und von Vollering selbst. „Von Demis prätentiösem Verhalten“, wie er betont.
Der Visma-Teamchef stellte klar, dass auch eine Top-Fahrerin wie Vollering keine Sonderbehandlung erwarten dürfe: „Ja, sie ist die beste Radfahrerin. Aber das bedeutet nicht, dass jeder für sie Platz machen sollte. [...] Wenn Delcourt sagt, dass hier um Leben gespielt wird, dann ist das schlicht nicht wahr. Wer das nicht aushält, sollte sich vielleicht einen anderen Sport suchen.“
Rückenwind erhielt van Emden von Philip Roodhooft (Fenix–Deceuninck). Auch er verwies auf das Risiko des Sports – und erinnerte an den frühen Ausstieg von Jasper Philipsen bei der Männertour nach einem vergleichbaren Vorfall. „Sollen wir Bryan Coquard deshalb auch an den Pranger stellen? Natürlich nicht. Auch er ist Sprinter, auch er hat eine Aufgabe.“
Roodhooft betonte, dass es sich bei Vollerings Sturz um einen Rennzwischenfall gehandelt habe: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand absichtlich jemanden abschneidet. Was am Montag passiert ist, gehört für mich zum Radsport.“
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