Patrick Lefevere hat sich erneut zu den anhaltenden Spekulationen um einen möglichen Wechsel von
Remco Evenepoel geäußert – und schließt einen Transfer seines langjährigen Schützlings nicht aus. In seiner Kolumne im Het Nieuwsblad zeigte sich der langjährige Teamchef von Soudal – Quick-Step ungewohnt offen.
„Gehen oder bleiben, ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht“, schrieb Lefevere. Klar ist für ihn nur, dass das Interesse an Evenepoel keineswegs neu ist. Vor allem Red Bull – BORA – hansgrohe habe nie locker gelassen. „Ralph Denk wirbt seit vier Jahren um Remco. Damals kam das erste Angebot, das mir heute noch in den Augen brennt“, so Lefevere. „Danach hörte es nie auf: INEOS Grenadiers war dabei, einmal sogar Lidl-Trek – und immer wieder BORA-hansgrohe.“
Vertrag bis 2026 – aber ohne Sponsorbindung
Evenepoel steht noch bis Ende 2026 bei Soudal – Quick-Step unter Vertrag. Auch der Ausrüster Specialized bleibt ein weiteres Jahr Sponsor. Eine direkte Verbindung zwischen Fahrer und Sponsor besteht jedoch laut Lefevere nicht mehr: „Bei Soudal war diese Klausel im ersten Jahr enthalten, aber sie ist inzwischen ausgelaufen.“
Für Lefevere liegen nun drei Szenarien auf dem Tisch: eine einvernehmliche Trennung, ein möglicher Rechtsstreit – oder schlicht viel Lärm um nichts. „Vielleicht einigen sich bald alle Beteiligten. Vielleicht endet es vor dem Arbeitsgericht. Oder es ist ein Sturm im Wasserglas – und Remco bleibt, wo er ist“, spekuliert der Belgier.
Tour als Bühne, Medien als Verstärker
Während Evenepoel bei der Tour de France derzeit mit Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard um Podiumsplätze kämpft, brodelt die Gerüchteküche weiter. Für Lefevere spielt dabei auch die Medienlandschaft eine unrühmliche Rolle. „Werden die Gerüchte schlimmer? Das ist Ihre Meinung. Sie sind Journalist – und wie viele Journalisten gibt es?“, kritisierte er. „Ein niederländischer Kollege sagte mal zu mir: ‚Gibt’s was Neues, Patrick?‘ Ich sagte: ‚Nein.‘ Und er: ‚Na gut, dann machen wir eben Nachrichten.‘ Voilà – genau das tun wir gerade.“
Ein klares Dementi klingt anders. Und so scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Remco Evenepoel tatsächlich in einem anderen Trikot fährt.