Ivan Romeo erlebte am Samstag einen bitteren Moment: In aussichtsreicher Position stürzte der 21-jährige Movistar-Profi und musste seine Attacke in der finalen Phase der 20. Etappe begraben. Die Chance auf einen Etappensieg war dahin – ein harter Rückschlag bei seiner ersten
Tour de France, die der Spanier bis dahin mit Mut, Übersicht und beeindruckender Rennintelligenz geprägt hatte.
Während Romeo sichtlich enttäuscht im Ziel ankam, war das Lob aus dem Eurosport-Kommentatorenteam umso lauter. Für
Alberto Contador, zweimaliger Toursieger, ist Romeo mehr als nur ein Talent: „Es ist nicht nur das, was wir auf der Straße gesehen haben, sondern auch, wie er spricht – die Wut, wenn er nicht gewinnt. Das ist genau die Einstellung, die ein Champion braucht. Er hat das Verlangen, große Dinge zu erreichen. Und ich denke, Ivan Romeo bringt beides mit: Einstellung und Talent.“
„Ein Fahrer, der uns noch viel Freude machen wird“
Auch
Eduardo Chozas, ehemaliger Etappensieger bei der Tour, zeigte sich beeindruckt – mahnte aber zur Geduld: „Er ist 21, noch ganz am Anfang. Er hat in dieser Tour Ausreißversuche gestartet, das Team hat ihn unterstützt, er hat viel gelernt. Jetzt geht es vor allem darum, das Rennen zu Ende zu fahren – das ist schon ein großer Erfolg.“ Chozas erinnerte an Miguel Induráin, der mit 20 Jahren bei der Tour zunächst nur lernen wollte.
Javier Ares, Eurosport-Reporter und wie Romeo aus Valladolid, fand besonders emotionale Worte: „Der Sturz macht mich traurig. Ivan ist ein Fahrer mit Herz, einer, den man im Peloton sofort erkennt. Für ihn ist diese Tour wie ein Wehrdienst, den er mit Reife und Charakter leistet. Schon sein Sieg bei der Dauphiné hat gezeigt, dass er ein außergewöhnliches Niveau mitbringt.“
Trotz des Sturzes überwiegt für Ares der positive Eindruck: „Er wird noch viele Chancen bekommen. Aber heute war eine davon – und mit 21 eine Etappe bei der Tour zu gewinnen, das gelingt nur ganz wenigen. Ich bin sicher: Ivan Romeo wird uns in Zukunft noch oft begeistern.“