Die 14. Etappe des Giro d’Italia 2025 hatte alles: Dramatik, Taktik, und einen folgenschweren Sturz, der die Gesamtwertung durcheinanderwirbelte. Mittendrin:
Isaac del Toro, der am Ende als strahlender Profiteur hervorging und nun das Rosa Trikot trägt. Javier Ares, die Stimme von Eurosport, fand nach dem Rennen klare Worte – und viel Bewunderung für den jungen Mexikaner.
„Im Radsport ist nichts selbstverständlich“
Ares erinnerte an eine der grundlegenden Wahrheiten des Radsports: „Die übliche Geschichte – am Ende gibt es keine Übergangsphase. Bis man die Ziellinie überquert, kann man keine Analyse machen.“ Denn was als ruhiger Tag begann, endete in einem Desaster für mehrere Favoriten – darunter Egan Bernal –, während del Toro und Simon Yates zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.
Del Toro: Clever, stark, furchtlos
Besonders beeindruckt zeigte sich der langjährige Kommentator von del Toros Reife und Fahrweise: „Er fährt nicht nur mit Wagemut, sondern mit dem Wagemut, den die Beine geben.“ Dass der 20-jährige Neoprofi nicht nur physisch, sondern auch taktisch auf höchstem Niveau unterwegs ist, zeigt sich daran, wie konsequent er sich aus brenzligen Situationen heraushält – und wie präsent er in den entscheidenden Momenten des Rennens ist.
Neben del Toro profitierten auch Simon Yates, der auf Rang zwei vorrückte, und Richard Carapaz. Andere wie Bernal oder Tiberi wurden durch den Sturz zurückgeworfen. Ares‘ Fazit: „Isaac del Toro hat einen wichtigen Schritt gemacht, um den Giro d’Italia zu gewinnen.“
Das Hochgebirge entscheidet
Doch sicher ist noch nichts. Mit dem Monte Grappa beginnt heute eine vierteilige Kletterhölle, die die Favoriten alles kosten wird. Dienstag, Freitag und Samstag warten mit die schwersten Bergetappen der gesamten Rundfahrt. Ares bringt es auf den Punkt: „Das Rennen wird jeden Tag spannender.“
Noch hat del Toro nichts gewonnen. Doch wenn er so weiterfährt, wie er es bisher getan hat, dann könnte der 1. Juni in Rom tatsächlich sein großer Tag werden.